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Frog Blog

27.2.06, 15:42 Uhr

Dammer Karneval 2006

Ich habe eine Menge von Karneval mitgenommen. Humoristisch und gesundheitlich vor allem. So hab ich jetzt zum Beispiel ne super Immunabwehr – ich wehre ständig meine Immunitäten ab. *Tätä* Jaja, ich weiß: Dass ich nen Schaden davongetragen habe, träfe es wohl eher. Sowohl humoristisch als auch gesundheitlich. Immerhin schniefte Dani diesmal mit mir zusammen. Und eigentlich geht es auch schon wieder. Zusätzlich beruhigt, dass ich diesmal auch immerhin einen richtigen Grund hatte. Im Hühnerpelz im Zelt zu hüpfen und dann nassgeschwitzt nach draußen in die Minusgrade zu gehen, das ist grundsätzlich nicht Element dessen, was ich die Menge der guten Ideen nennen würde.

Aber die Tatsache, dass man zu der Musik hüpfen konnte, heißt schon viel. Da wir dieses Jahr nicht so viele waren und dadurch vor allem nicht an viele Menschen mit einem perversen Musikgeschmack gebunden waren, konnten wir die meiste Zeit in einem Zelt mit erträglicher Musik bleiben, die sogar live gespielt wurde. Dass wir so wenige waren, war andererseits auch wieder doof, aber wir haben den Rest unserer Vorjahresgruppe denn irgendwann getroffen und dann hatte sich das Problem auch erledigt.

Und die Musik kann vielleicht schlimm sein an Karneval! Wobei ich ja da kulturell auch dazu lerne. So war eines der beliebtesten Lieder dieses Jahr Cowboy und Indianer. Ich bin erst ziemlich häufig gestorben, was bei einem Blick auf den Text nicht überraschen dürfte, aber als mir das dann in sexy vorgetanzt wurde (jaja, das geht)... da hab ich es dann endlich verstanden: Einfach das störende Großhirn ausschalten, dann kommt auch das Verständnis für den Text – direkt aus dem Stammhirn.

Cowboys und Indianer war übrigens darüber hinaus ein unheimlich beliebtes Kostüm und das versteh ich dann wiederum gar nicht. Ich hab ja in meinem Leben kaum Karneval gefeiert und selbst mir ist das Kostüm über. Unser Hühnerkostüm hingegen hatte ja unheimliche aktuelle Brisanz, was die Leute auch nicht müde wurden zu betonen. Allerdings klang das zu 90% phantasieloserweise so: „Ihr müsst doch innen Stall! Ab mit euch innen Stall! Hahaha!” ... Ja. Manchmal hätte man sich ein Schild für Leute gewünscht, denen man schon ansah, während sie einen anstarrten, wie ihr Hirn fieberhaft (und vergeblich) nach einer tollen Vogelgrippenbemerkung gesucht hat. Einfach Arm heben und die Botschaft zeigen: „Sag es lustig oder sag es gar nicht.”


Aber es gab auch viele richtig kreative Leute im Umzug, mit sehr schönen Kostümen oder in nebenstehendem Fall einem ewig langen Wagen zum Thema „Raupe”. Und mein Lieblingswagen dieses Jahr war zwar nicht sehr aufwendig gestaltet, aber er hat die „Du bist Deutschland”-Kampagne schön aufs Korn genommen: „Du bist die Spaßgesellschaft, Du bist Provinz, Du bist Damme!” Mit dem schwarz-rot-goldenen Hundehaufen in Pappmaché obendrauf.

Und ich fürchte, ich hab Fotos von mir versprochen, oder? Na gut, hier könnt ihr meine Hahnenkamm-Frisur bewundern, die ich getragen habe, als wir abends in die Zelte sind, weil uns die Hühnerkapuze da umgebracht hätte und hier bin ich in voller Montur und werde grade von den Sadisten Jan und Patrick mit Fußballtröten gequält, die übrigens als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verboten werden sollten. Die kunstvolle Frisur, die mir Dani gemacht hat, kam besonders gut an, war nur sehr wartungsintensiv, da sie beim Springen immer wieder verrutscht ist. Und da ich leider kein vorzeigbares Foto von mir in ganz habe und hier nicht einfach Fotos veröffentlichen will, auf denen andere Menschen, die ich kenne, zu erkennen sind, hier noch ein paar Hühner von hinten.

Die schlechte Qualität der Fotos kommt übrigens von unserem Geiz bei den Einwegkameras. Drei Euro heißt anscheinend, dass da vor allem beim Film gespart wird. Der hat, wenn ich mir das so angucke, wohl deutlich unter einem Megapixel. Wusste nicht, dass so niedrige Werte mit echten Filmen erreichbar sind ;) Da machen die viel zu aggressiv komprimierten Scans von Ihr Platz fast nichts mehr aus.