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Frog Blog

5.3.06, 19:57 Uhr

Licht zur linken Seite des Tunnels

Heute hab ich mir eine Fotoausstellung über die Seine in der Conciergerie angeguckt. Ich hab der Sache mit „am ersten Sonntag des Monats sind staatliche Museen umsonst”-Sache ja irgendwie nicht so ganz getraut. Aber da saß tatsächlich eine gelangweilt wirkende Frau hinter dem Schalter, die Eintrittskarten umsonst verteilt hat. Irgendwie wirkte die aber gar nicht glücklich, ich glaube sie hatte Probleme mit der Sinnfindung, warum sie an einem Sonntag Nachmittag hinter einer blöden Glasscheibe sitzen muss, nur um Leuten Eintrittskarten durchzuschieben, die sie eigentlich nicht brauchen und ab und zu zur Abwechslung nochmal jemandem zu erklären, dass und warum er jetzt nichts zu bezahlen braucht. Es stand sogar jemand neben dem Schild „Kartenkontrolle”, aber der hat sich jegliche Arbeit gleich gespart. Wie auch immer, die Fotos waren zum großen Teil sehr schön; es gab auch ein paar, die Kunst waren, aber der Rest war eigentlich sehr schön anzuschauen. Etwas frustrierend war nur der Gedanke, den ich ständig hatte: „Wow, auf die Komposition wärst du nicht gekommen... das ist dein Problem.”

Danach bin ich noch etwas an der Seine langspaziert. Da war nämlich ein Teil der Quai-Straße für Autos gesperrt und war von Spaziergängern, Radfahrern, Inline-Skatern und ähnlichem bevölkert. Dann hab ich den Weg durch den ebenfalls gesperrten Tunnel genommen, weil ich dachte, dass das irgendwie lustig wäre. War es auch erst, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Tunnel so lang sein würde. Irgendwann wurd's dann echt eintönig mit dieser orangenen Beleuchtung und den dreckigen, dunklen Wänden, aber dann kommste da ja auch nicht mehr raus. Deswegen war ich auch der einzige Fußgänger darin, auf Rädern kommt man da schnell genug wieder raus, aber die Leute zu Fuß wussten wohl, dass darin höchstens die Luft schlecht ist. Naja, irgendwann kam ich denn doch wieder ans Tageslicht und da war dann auch direkt die Absperrung für die Autos und ein freundlicher Hinweis, man möge doch als Spaziergänger wieder den Weg auf den Bürgersteig finden. Etwas anderes wäre mir auch im Traum nicht eingefallen, weil neben und vor mir eine schließlich fünfspurige Blechmasse stand, ja stand, sich keinen Millimeter bewegt hat und wahrscheinlich nen riesigen Hass auf den Fußgänger neben sich hatte, der da einsam über die riesige Straße spaziert ist, dies sie so gut hätten gebrauchen können. „Ups, Tschulligung *eg*”