.comment-link {margin-left:.6em;}

Frog Blog

9.1.06, 18:40 Uhr

Gez denn noch?

Ich weiß, GEZ-Bashing ist immer wieder für ein billiges "Jawoll! Genau richtig!" gut. Aber wenn ich mich über etwas aufrege, reg ich mich nunmal darüber auf. Und momentan ist das die GEZ im Großen und im Kleinen:

Vor knapp drei Monaten (!) schrieb ich der GEZ, weil ich eine Zahlungsaufforderung erhalten hatte, folgende Mail:



Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe irrtümlicherweise eine Zahlungsaufforderung von Ihnen erhalten. Irrtümlich zum einen deshalb, weil ich fristgerecht die für eine Befreiung nötigen Unterlagen eingereicht habe (Ich bin BAFöG-Höchstsatzempfänger und habe den letzten BAFöG-Bescheid rechtzeitig bei meiner örtlichen Bürgerberatung eingereicht), zum anderen, weil ich mich für ein Jahr in Frankreich aufhalte und hier schwerlich deutsches Radio und Fernsehen empfangen kann. Ich würde diesen Irrtum gerne telefonisch bereinigen, leider sind Ihre 0180er-Nummern nicht aus dem Ausland zu erreichen. Gibt es für diese Zwecke eine alternative Nummer, die Sie mir nennen können?

Ich hatte die Sache – nachdem ich sogar erneut angefragt hatte, ob meine Mail eingegangen sei – schon länger abgehakt, da kam heute doch noch eine Mail von temp@gez.de (ich hasse Mails ohne echten Namen im From, da zuckt mein Finger immer zum Spam-Knopf):


Sehr geehrter Herr Mertes,

bitte entschulidgen Sie die späte Antwort.

Sie teilen uns mit, dass die GEZ unter ihrer Servicenummer mehrfach nicht
zu erreichen war.

Bei der Gebühreneinzugszentrale werden derzeit arbeitstäglich ca. 13.800
Gespräche entgegengenommen. Trotz dieses großen Mengenvolumens und obwohl
die GEZ in den vergangenen Jahren die telefonische Kapazität ständig
erweitert hat, kann es in Spitzenzeiten zu Engpässen bei der Annahme der
eingehenden Gespräche kommen.

Wir bitten um Ihr Verständnis.


Verständnis ist ein gutes Stichwort, denn offenbar mangelt es an dem seitens der GEZ. 0180er-Nummern kann man einfach nicht aus dem Ausland anrufen, egal wie überlaufen oder nicht die Leitung ist. Das ist der Grund, warum für Österreich und die Schweiz immer ganz winzig kleine Extranummern bei TEDs im Fernsehen eingeblendet werden.

Dann folgt ein bisschen Blabla, dass es mit den Befreiungsanträgen auch was dauern kann, weil es davon auch so viele gibt und schließlich noch ein Kommentar zu meinem Auslandsaufenthalt, der es in sich hat (Hervorhebung von mir):


Desweiteren beendet ein Umzug (auch ein befristeter Auslandsaufenthalt)
nicht automatisch die Gebührenpflicht. Erst wenn keine Rundfunkgeräte mehr
zum Empfang bereitgehalten werden und dies der GEZ oder der zuständigen
Landesrundfunkanstalt schriftlich mitgeteilt worden ist, ist die
Gebührenpflicht beendet. Wird die Abmeldung unterlassen, besteht
durchgehend Gebührenpflicht.

Mit anderen Worten, die GEZ hat keine Skrupel, einen Gebührenbescheid auszustellen in dem Wissen, dass der Empfänger gar keine Gelegenheit hatte, deutschen Rundfunk zu empfangen. Das is' dreist.