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Frog Blog

18.1.06, 01:06 Uhr

Tulpenblumen

Man lernt Sprache nie aus. So weiß ich erst dank der Bielefelder Uni-Mensa, dass „Kohlrabigemüse” entgegen meiner ursprünglichen Annahme keine Hirnlosformulierung analog zu „Bananenfrucht” oder „Giraffentier” ist, sondern „Gemüse” in dem Fall eine Zubereitungsart kennzeichnet, die sich leckererweise zu einem guten Teil aus Sahne zusammensetzt und auch für Kartoffeln und viele andere Gemüsearten (sic) praktikabel ist (und nebenbei eine sehr alte Bedeutung des Wortes „Gemüse” am Leben erhält). Ob die Sammelbezeichnung für diese Gerichte allerdings „Gemüsegemüse” ist, ist mir nicht bekannt.

Um wieder zum Thema Spracherwerb zurückzukehren: Wieviel schwieriger ist es natürlich, eine Sprache zu lernen, wenn man diejenigen 20 Jahre seines Lebens verpasst hat das zu tun, in denen das mit Abstand am besten geht. Das wissend, war ich letzte Woche trotzdem recht ernüchtert, als einem wahrscheinlich deutschen Prof, der aber scheinbar schon ewig in Frankreich lebt, noch immer gelegentlich kleine Fehler in der Flexion der Adjektive passiert sind. Er hat sie zwar sofort korrigiert, aber irgendwie zeigt mir das, dass man aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nur ein sondern auch zehn Jahre in Frankreich zubringen kann, ohne sich wirklich heimisch zu fühlen in der Sprache.