Den letzten beißen die Schlangen
Sonntag habe ich mich mit Florian getroffen, weil der vorschlug, doch in die Ausstellung Cézanne et Pissarro im Musée d'Orsay zu gehen, an der ich vorher schonmal Interesse gezeigt hatte und deren letzter Tag das sein sollte. Er schlug weiterhin vor, sich Vormittags zu treffen, weil es da leerer sei. Alles klar, soweit guter Ansatz, wir sollten nur leider bald feststellen, dass den Gedankengang wohl auch noch andere vollzogen haben. Oder mit anderen Worten: So eine Schlange hab ich glaub ich noch nicht erlebt.
Als wir da ankamen, habe ich mich erst darüber lustig gemacht, dass da so ein ungeordneter Pulk von Menschen stand (neben dem Erschrecken, wie groß dieser Pulk war und ob des Eindrucks, dass die auch alle ins Museum wollten). Aber beim genaueren Hinsehen erschloss sich dann die Struktur (in ihrer ganzen Grausamkeit): Es war in der Tat eine wohlgeordnete Schlange, die demonstrierte, warum die Dinger auf Deutsch so heißen. Sie schlängelte sich nämlich in unzähligen Windungen wieder und wieder über den Platz vor dem Museum. Wir brauchten sogar einige Zeit um die Stelle zu finden, wo sie anfing. Ähnlich wie bei einem Wollknäul. Außerdem war die Schlange so früh am Tage noch nicht sehr durch Sonnenstrahlen aufgeheizt und bewegte sich daher seeehr langsam. Da wir uns selbst für die zu erwartenden tollen Bilder die wahrscheinlich mehrstündige Wartezeit nicht antun wollten, haben wir uns spontan entschlossen, einfach stattdessen in den Grand Palais zu gehen. Was dort für eine Ausstellung sein würde, wussten wir nicht, aber er war direkt um die Ecke und irgendwie hatte das auch was, in eine unbekannte Ausstellung zu gehen. Außerdem fanden wir beide schon immer die Architektur des Grand Palais von außen sehr beeindruckend und wollten die mal von innen sehen.
Dort angekommen konnten wir immerhin schonmal lesen, dass das Ding „La force de l'art” (Die Kraft der Kunst) hieß. Die Schlangen waren im Vergleich sehr klein und wurden noch kleiner, als die Schalter erstmal aufgemacht hatten ;) Wir sind nämlich um kurz vor zwölf gekommen und um zwölf machte das erst auf. Super Timing.
Ähnlich wie bei McDonald's gab es eine Ermäßigung mit der Carte ImaginR und es kostete dann nur noch 4 €. Dann mussten wir die bisher schärfsten Sicherheitskontrollen über uns ergehen lassen, die wir bisher hier in Paris erlebt haben und durften anschließend in den Grand Palais. Das Glasdach hatte von außen nicht zu viel versprochen, die Architektur ist wirklich atemberaubend.
Und groß ist das Ding, jede Menge Ausstellungsfläche, hinten dann noch zwei Cafés und Konzerte finden da wohl auch noch statt.
Wir sind da dann über drei Stunden lang rumgelaufen und haben viele interessante und schöne Dinge gesehen. Es war eine Ausstellung moderner Kunst, aber eben mit vielen tollen Sachen dabei. Es gab zwar auch ein paar Sachen, die wir Krétängs überhaupt nicht zu würdigen wussten, aber der ganz überwiegende Teil hat mir sehr gut gefallen.
Das schönste Beispiel für Kunst, derer ich unwürdig war, ist auch zugleich mit einer kleinen Anekdote verknüpft. Und zwar kamen wir grade um die Ecke, um noch zu sehen, wie einer der Ordner eine Frau verscheuchte, die über den roten Kunstwerkschutzstrich getreten war und daher zu nah an einem der Kunstwerke vorbei ging. Die meisten Kunstwerke hatten gar keinen solchen Strich, aber manche schon. Wahrscheinlich die besonders kostbaren oder die besonders fragilen. Also gucke ich hin, was denn da so schutzbedürftig ist... Drei. Weiße. Leinwände. ... Mit anderen Worten: Nix! Da war nix, die sahen aus wie frisch gekauft und aufgehangen. Ich fand in Anbetracht dessen die Reaktion des Ordners so grotesk, dass ich laut lachen musste. Ich glaube, das fand der dann aber gar nicht witzig.
Aber wie gesagt, das meiste war sehr interessant. Unter anderem gab es auch tolle technische Spielereien wie Spiegel, die trübe waren, wenn man direkt reingeschaut, aber klar, wenn man schräg geguckt hat. Sehr faszinierend :)
Eine andere coole Idee war ein Raum, wo eine Glühbirne das Ende eines großen Pendels unter der Decke war. Dadurch haben sich ständig die Schatten in dem Raum geändert. Woanders gab es eine sich drehende Scheibe mit einer Spirale darauf, die immer schneller wurde und ein dazu gesagter Satz wurde gleichzeitig dazu auch immer schneller. Das war dann irgendwann schon ziemlich abgefahren, wenn man da draufgestarrt hat.
Ein sehr lustiges Kunstwerk konnte man dann wieder besser in unbewegte Bilder fassen:
Ok sorry, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, zu zeigen, dass ich auch auf tolle Filter klicken kann. Hier ist das Bild in ordentlich.
Aber bevor ich mir den Mund fusselig rede, guckt euch doch einfach die Bilder an. Alles Weitere sage ich dann in den Bildunterschriften (Oh und sorry, dass es diesmal wie Kraut und Rüben aussieht. Alle eventuellen Gegenmaßnahmen waren mir zu viel Arbeit.):
Als wir da ankamen, habe ich mich erst darüber lustig gemacht, dass da so ein ungeordneter Pulk von Menschen stand (neben dem Erschrecken, wie groß dieser Pulk war und ob des Eindrucks, dass die auch alle ins Museum wollten). Aber beim genaueren Hinsehen erschloss sich dann die Struktur (in ihrer ganzen Grausamkeit): Es war in der Tat eine wohlgeordnete Schlange, die demonstrierte, warum die Dinger auf Deutsch so heißen. Sie schlängelte sich nämlich in unzähligen Windungen wieder und wieder über den Platz vor dem Museum. Wir brauchten sogar einige Zeit um die Stelle zu finden, wo sie anfing. Ähnlich wie bei einem Wollknäul. Außerdem war die Schlange so früh am Tage noch nicht sehr durch Sonnenstrahlen aufgeheizt und bewegte sich daher seeehr langsam. Da wir uns selbst für die zu erwartenden tollen Bilder die wahrscheinlich mehrstündige Wartezeit nicht antun wollten, haben wir uns spontan entschlossen, einfach stattdessen in den Grand Palais zu gehen. Was dort für eine Ausstellung sein würde, wussten wir nicht, aber er war direkt um die Ecke und irgendwie hatte das auch was, in eine unbekannte Ausstellung zu gehen. Außerdem fanden wir beide schon immer die Architektur des Grand Palais von außen sehr beeindruckend und wollten die mal von innen sehen.
Dort angekommen konnten wir immerhin schonmal lesen, dass das Ding „La force de l'art” (Die Kraft der Kunst) hieß. Die Schlangen waren im Vergleich sehr klein und wurden noch kleiner, als die Schalter erstmal aufgemacht hatten ;) Wir sind nämlich um kurz vor zwölf gekommen und um zwölf machte das erst auf. Super Timing.
Ähnlich wie bei McDonald's gab es eine Ermäßigung mit der Carte ImaginR und es kostete dann nur noch 4 €. Dann mussten wir die bisher schärfsten Sicherheitskontrollen über uns ergehen lassen, die wir bisher hier in Paris erlebt haben und durften anschließend in den Grand Palais. Das Glasdach hatte von außen nicht zu viel versprochen, die Architektur ist wirklich atemberaubend.
Und groß ist das Ding, jede Menge Ausstellungsfläche, hinten dann noch zwei Cafés und Konzerte finden da wohl auch noch statt.
Wir sind da dann über drei Stunden lang rumgelaufen und haben viele interessante und schöne Dinge gesehen. Es war eine Ausstellung moderner Kunst, aber eben mit vielen tollen Sachen dabei. Es gab zwar auch ein paar Sachen, die wir Krétängs überhaupt nicht zu würdigen wussten, aber der ganz überwiegende Teil hat mir sehr gut gefallen.
Das schönste Beispiel für Kunst, derer ich unwürdig war, ist auch zugleich mit einer kleinen Anekdote verknüpft. Und zwar kamen wir grade um die Ecke, um noch zu sehen, wie einer der Ordner eine Frau verscheuchte, die über den roten Kunstwerkschutzstrich getreten war und daher zu nah an einem der Kunstwerke vorbei ging. Die meisten Kunstwerke hatten gar keinen solchen Strich, aber manche schon. Wahrscheinlich die besonders kostbaren oder die besonders fragilen. Also gucke ich hin, was denn da so schutzbedürftig ist... Drei. Weiße. Leinwände. ... Mit anderen Worten: Nix! Da war nix, die sahen aus wie frisch gekauft und aufgehangen. Ich fand in Anbetracht dessen die Reaktion des Ordners so grotesk, dass ich laut lachen musste. Ich glaube, das fand der dann aber gar nicht witzig.
Aber wie gesagt, das meiste war sehr interessant. Unter anderem gab es auch tolle technische Spielereien wie Spiegel, die trübe waren, wenn man direkt reingeschaut, aber klar, wenn man schräg geguckt hat. Sehr faszinierend :)
Eine andere coole Idee war ein Raum, wo eine Glühbirne das Ende eines großen Pendels unter der Decke war. Dadurch haben sich ständig die Schatten in dem Raum geändert. Woanders gab es eine sich drehende Scheibe mit einer Spirale darauf, die immer schneller wurde und ein dazu gesagter Satz wurde gleichzeitig dazu auch immer schneller. Das war dann irgendwann schon ziemlich abgefahren, wenn man da draufgestarrt hat.
Ein sehr lustiges Kunstwerk konnte man dann wieder besser in unbewegte Bilder fassen:
Ok sorry, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, zu zeigen, dass ich auch auf tolle Filter klicken kann. Hier ist das Bild in ordentlich.
Aber bevor ich mir den Mund fusselig rede, guckt euch doch einfach die Bilder an. Alles Weitere sage ich dann in den Bildunterschriften (Oh und sorry, dass es diesmal wie Kraut und Rüben aussieht. Alle eventuellen Gegenmaßnahmen waren mir zu viel Arbeit.):
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home