Die Parade Solidarité SIDA
Woah, diese Stadt ist einfach zu geil! Ich habe letzte Woche ein unscheinbares Riesenplakat in der Métro gesehen, wo eine AIDS-Veranstaltung angekündigt wurde. Es ist uns nicht egal hieß das Ding und hat vor allem deshalb meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil das Kommen von ein paar Musikern angekündigt wurde, die mir etwas sagten. Und das will ja schon ein bisschen was heißen, weil ich mich ja so dicke nicht grade auskenne hier. Die Namen, die ich kannte, waren Debout sur le zinc (von hier), Les Wampas (von meinem Onkel), Saïan Supa Crew (noch aus Deutschland, von Simon, bekannte Beatboxer) und Têtes Raides (auch von meinem Onkel). Also hab ich beschlossen, da mal vorbeizuschauen. Ich hab dann noch Florian gefragt, und zu meiner Freude hatte der auch Lust. Heute war das denn, Flo hatte aber noch keine Zeit als das losging. Also bin ich schonmal vor, sollte am Place de la Bastille anfangen. Da wird man sich schon irgendwie finden ;)
Die Métro war voll, aber es ging noch, allerdings ist mir da schon aufgefallen, dass der Altersdurchschnitt irgendwie deutlich unter meinem Lebensalter lag. Blödes Gefühl. Dann hat es eine Ewigkeit gedauert, es bis zum Ausgang der Métro zu schaffen denn da wurd's dann plötzlich richtig voll. Und der Place de la Bastille war auch ein Anblick!
Die riesige Masse von Menschen war ein Anblick, aber vor allem auch die ganzen Spezis, die rumrannten :)
Ich hab dann sogar noch nen richtig guten Platz gefunden, quasi am Eingang zum Platz, wo die ganzen Wagen ankamen, direkt vor der Oper und direkt auf der Straße in der ersten Reihe. Es gab zehn Wagen und die 40 Bands verteilten sich zeitlich und räumlich darauf. Die ersten zwei oder drei Wagen hab ich verpasst, aber die anderen haben mich musikalisch sofort überzeugt. Damit ihr euch vielleicht ein bisschen besser vorstellen könnt, wie das so aussah: Es gingen immer ein paar Ordner mit Seilen vor den Wagen her, dann kam ein Auto, dann der Wagen selbst und dahinter eine Menge Fans. Die Wagen waren eben fahrende Bühnen mit riesigen Stahlaufbauten, wo unter anderem die ansehnlichen Boxen untergebracht waren. Mischpulte und Verstärker mussten neben den Musikern und deren Instrumenten auch noch auf den Wagen, alles in allem eine beachtenswerte Leistung, das da so unterzubringen. Wenn ihr euch das noch immer nicht so ganz vorstellen könnt, dann guckst du hier.
Die Musik war sehr divers, aber durchweg gut und die Stimmung bei den Hörern folgerichtigerweise ebenso.
Wieder einmal habe ich bereut, meinen H320 immer noch nur auf der Wunschliste zu haben, so musste ich mit kleinen Filmchen in meiner Kamera kompensieren (*kompensier* *kompensier*), was ich mangels iriver nicht in richtig aufnehmen konnte.
Ich stand wie gesagt auf der Straße, was normalerweise kein Problem war, da die Wagen nicht so breit waren, selbst mit den sie umgebenden „Seilschaften” nicht. Nur die letzten beiden Wagen waren ein Problem, was daran lag, dass sie von dermaßen vielen Leuten umlagert waren, dass diese nicht nur dahinter hergelaufen sind sondern auch nebenher. Bei Wagen 9, der Hip Hop gespielt hat, wurde ich schon arg an den Rand gedrängt, aber Wagen 10 war der Hardrockwagen und das war eine einzige Meute. Ein kleines Video illustriert ganz gut, wie ich da von den Anrückenden überrannt und an die Absperrung gedrängt wurde. War übrigens das erste Mal, dass ich Leute gesehen habe, die im Gehen gepogt haben. Punkrock macht mobil.
Nachdem dieser letzte Wagen weg war, hab ich mich hinterher gemacht und mich mit ihnen durch die kleinen (oder klein wirkenden) Straßen geschlagen, denn der Umzug hat sich auf den ganzen weiten Weg bis zu den Esplanades des Invalides begeben. Das Hauptproblem jetzt lässt sich als Textaufgabe formulieren: Hans hat 10 Wagen mit Musik und stellt 1 Person dar. Wie verteilt man Hans am besten auf die 10 Wagen, damit er alle Musik zu hören kriegt?
Verschärft wurde dieses Problem noch dadurch, dass vor allem direkt bei den Wagen einfach kein Durchkommen war. Ein furchtbares Gedrängel. Und mitten in diesem Gedrängel und vor allem direkt neben den Boxen ruft mich Florian an. Es war nicht das Problem, dass der eine den jeweils anderen nicht verstanden hätte. Er hat einfach nicht gehört, dass der andere überhaupt redet.
Wir haben es dann per SMS geschafft, uns am Place du Châtelet zu treffen. Das war auch knapp genug, wie ich hinterher erfahren habe, weil Florians Akku kurz vor dem Exitus stand. Er konnte ihn noch einmal wiederbeleben, um meine SMS zu empfangen, wo er hin soll und dann war endgültig Feierabend. Zum Glück hatte ich nicht großartig auf Diskussion gesetzt.
Wir haben dann erstmal die nächsten Ailes d'Or angesteuert, mit Blick auf die Parade, und haben uns dann fröhlich ziellos durch die Menge geschlagen. Dabei sind wir auf eine Band gestoßen, die glaub ich die Wampas waren und deren Sänger die absolut krankeste Performance abgezogen hat, die ich je gesehen habe. Aber geil :) Allein sein Outfit war schon zum Fürchten. Dann ist er an dem Gerüst des Bühnenwagens rumgekraxelt, das war schon wenig heilig und hat oben auch noch halbe Striptease gemacht. Zum Glück hat er es beim Ausziehen der Jacke und des Gürtels belassen, die Hose blieb an. Auf der Pont Neuf war er wieder unten und hat sich dann durch die Menge stagediven lassen. Dabei kam ein Krankenwagen an, der sich langsam durch die Massen gekämpft hat und was macht er? Er lässt sich auf das Dach des Krankenwagens treiben und performt von da weiter. Ein paar von den Zuschauern haben den Krankenwagen einfach nur benutzt, um endlich mal etwas vonran zu kommen und sind auf die Stoßstange oder auch gleich aufs Dach gesprungen. Also es war auf jeden Fall ordentlich was los und dabei gehören die Wampas wohl nicht gerade zu den jüngeren Semestern. Das hat man dem Publikum aber kaum angesehen und der Show auch nicht.
Über die Pont Neuf drüberzukommen, war nicht selbstverständlich weil sie schmaler war als die Straßen vorher, aber da es etwas zu tröpfeln anfing, war das eigentlich gar nicht so schlecht, da wurde man nicht so nass. Wir sind dann weiter bis zum Institut de France, das ist dieses Gebäude an der Seine, das sich um den halbkreisförmigen Platz vor sich schmiegt (zugegeben, wer noch nie da war, dem hilft das jetzt auch nichts). Auf der Brücke davor haben wir uns kurz auf eine Bank gesetzt, aber wirklich nur kurz, weil das Tröpfeln, das kurz nachgelassen hatte, da wieder stärker wurde. „Oh, jetzt fängt es wohl richtig an. Wohin?” meinte Florian. „In die Menge.” erwiderte ich noch, aber im selben Moment stob die besagte Menge auseinander als hätte jemand Tränengas geworfen und alle rannten wie der Teufel unter das winzige Vordächelchen des Institut de France, um sich vor dem Inferno, das gerade vom Himmel zu fallen begonnen hatte, zu schützen.
Gut, alle ist übertrieben, es gab tatsächlich verhältnismäßig viele, denen die Sintflut einfach mal nichts ausmachte und die dann halt im Regen weitergetanzt haben. Wir gehörten aber nicht zu dieser Gruppe der Hartgesottenen und so standen wir dicht gedrängt mit den zahlreichen anderen Weicheiern unter dem kleinen Sims und warteten darauf, dass der Regen aufhörte.
Das hat zwar ziemlich gedauert, sodass wieder die ganzen Wagen an uns vorbei sind, die wir vorher mühsam überholt hatten, aber beim letzten Wagen haben wir uns dann einfach dazu durchgerissen, doch hinterher zu tapern. Da spielte grade eine Band der etwas düstereren Sorte. Ihr wisst schon, wo der Sänger immer klingt wie Satan: „IN DEN STAUB!” Also dieser Hammer-Bass in der Stimme und immer am schreien und so, ich hoffe, ihr könnt es euch vorstellen. Sonst versteht ihr nämlich nicht, warum wir uns so wegschmeißen mussten, als der Sänger nach einem Lied das Publikum anfeuernd fragte: „ÇAAA VA BIIIIIIIEEEEEEEEN?!” Oder nein, ich sollte besser sagen:
Was soll man dazu noch sagen? Wie gesagt, wir haben uns bald bepisst :) Bald darauf hat uns auch der Himmel wieder ordentlich bepisst, sodass wir diesmal im Eingang eines Hotels Zuflucht gesucht haben.
Irgendwann riss dann aber glücklicherweise doch der Himmel auf und es hat sogar richtig Sonne geschienen. Wir wollten uns das Gedränge aber nicht nochmal antun und haben über die andere Seineseite überholt. Dort haben wir am Ufer zwei Hunde gesehen, die sich sehr für einen im Wasser treibenden Ball interessiert haben. Das haben auch die Herrchen gesehen, die unheimlich eilig angeflitzt kamen, leider nicht mehr rechtzeitig, um den einen Hund am Reinspringen zu hindern. Der hat dann versucht, den Ball in die Schnauze zu nehmen, was aber bei einem ausgewachsenen Fußball oder etwas in der Größe... schwierig war. Dafür jagte er dem Ball immer weiter vom Ufer weg nach und ich hab ihn schon in der Schraube eines Bateau-mouche gesehen, aber zum Glück hat er dann doch irgendwann abgelassen vom Ball und ist zum Ufer zurückgeschwommen, wo er dann mit Herrchens Hilfe (aber auch nur mit der oder: Warum es einen Evolutionsdruck auf die Entwicklung eines größeren Gehirns gab) wieder zurück an Land kam.
Der letzte Wagen, den wir nach unserer Rückkehr auf die Rive gauche begleitet haben, war einer, der eher traditionell französische Musik gespielt hat. Ich fand das gut, Florians Fall war es wohl eher nicht so. Ich aber fand es unbeschreiblich, mit dieser Musik auf die Esplanades des Invalides einzubiegen, dieses weite Feld vor sich zu haben mit Blick auf Eiffelturm, Invalidendom, Grand Palais und Pont Alexandre III... göttlich :)
Und wo man sonst vor Autos Reißaus nehmen muss, war jetzt alles voll mit feiernden Leuten und nach und nach trafen die ganzen Wagen ein und die Bands spielten dabei ihr Abschiedsstück. Wir haben uns auf das Geländer vor dem Air-France-Gebäube gesetzt, ruhig den Tag ausklingen lassen und dabei all das noch auf uns wirken lassen:
Die Métro war voll, aber es ging noch, allerdings ist mir da schon aufgefallen, dass der Altersdurchschnitt irgendwie deutlich unter meinem Lebensalter lag. Blödes Gefühl. Dann hat es eine Ewigkeit gedauert, es bis zum Ausgang der Métro zu schaffen denn da wurd's dann plötzlich richtig voll. Und der Place de la Bastille war auch ein Anblick!
Die riesige Masse von Menschen war ein Anblick, aber vor allem auch die ganzen Spezis, die rumrannten :)
Ich hab dann sogar noch nen richtig guten Platz gefunden, quasi am Eingang zum Platz, wo die ganzen Wagen ankamen, direkt vor der Oper und direkt auf der Straße in der ersten Reihe. Es gab zehn Wagen und die 40 Bands verteilten sich zeitlich und räumlich darauf. Die ersten zwei oder drei Wagen hab ich verpasst, aber die anderen haben mich musikalisch sofort überzeugt. Damit ihr euch vielleicht ein bisschen besser vorstellen könnt, wie das so aussah: Es gingen immer ein paar Ordner mit Seilen vor den Wagen her, dann kam ein Auto, dann der Wagen selbst und dahinter eine Menge Fans. Die Wagen waren eben fahrende Bühnen mit riesigen Stahlaufbauten, wo unter anderem die ansehnlichen Boxen untergebracht waren. Mischpulte und Verstärker mussten neben den Musikern und deren Instrumenten auch noch auf den Wagen, alles in allem eine beachtenswerte Leistung, das da so unterzubringen. Wenn ihr euch das noch immer nicht so ganz vorstellen könnt, dann guckst du hier.
Die Musik war sehr divers, aber durchweg gut und die Stimmung bei den Hörern folgerichtigerweise ebenso.
Wieder einmal habe ich bereut, meinen H320 immer noch nur auf der Wunschliste zu haben, so musste ich mit kleinen Filmchen in meiner Kamera kompensieren (*kompensier* *kompensier*), was ich mangels iriver nicht in richtig aufnehmen konnte.
Ich stand wie gesagt auf der Straße, was normalerweise kein Problem war, da die Wagen nicht so breit waren, selbst mit den sie umgebenden „Seilschaften” nicht. Nur die letzten beiden Wagen waren ein Problem, was daran lag, dass sie von dermaßen vielen Leuten umlagert waren, dass diese nicht nur dahinter hergelaufen sind sondern auch nebenher. Bei Wagen 9, der Hip Hop gespielt hat, wurde ich schon arg an den Rand gedrängt, aber Wagen 10 war der Hardrockwagen und das war eine einzige Meute. Ein kleines Video illustriert ganz gut, wie ich da von den Anrückenden überrannt und an die Absperrung gedrängt wurde. War übrigens das erste Mal, dass ich Leute gesehen habe, die im Gehen gepogt haben. Punkrock macht mobil.
Nachdem dieser letzte Wagen weg war, hab ich mich hinterher gemacht und mich mit ihnen durch die kleinen (oder klein wirkenden) Straßen geschlagen, denn der Umzug hat sich auf den ganzen weiten Weg bis zu den Esplanades des Invalides begeben. Das Hauptproblem jetzt lässt sich als Textaufgabe formulieren: Hans hat 10 Wagen mit Musik und stellt 1 Person dar. Wie verteilt man Hans am besten auf die 10 Wagen, damit er alle Musik zu hören kriegt?
Verschärft wurde dieses Problem noch dadurch, dass vor allem direkt bei den Wagen einfach kein Durchkommen war. Ein furchtbares Gedrängel. Und mitten in diesem Gedrängel und vor allem direkt neben den Boxen ruft mich Florian an. Es war nicht das Problem, dass der eine den jeweils anderen nicht verstanden hätte. Er hat einfach nicht gehört, dass der andere überhaupt redet.
Wir haben es dann per SMS geschafft, uns am Place du Châtelet zu treffen. Das war auch knapp genug, wie ich hinterher erfahren habe, weil Florians Akku kurz vor dem Exitus stand. Er konnte ihn noch einmal wiederbeleben, um meine SMS zu empfangen, wo er hin soll und dann war endgültig Feierabend. Zum Glück hatte ich nicht großartig auf Diskussion gesetzt.
Wir haben dann erstmal die nächsten Ailes d'Or angesteuert, mit Blick auf die Parade, und haben uns dann fröhlich ziellos durch die Menge geschlagen. Dabei sind wir auf eine Band gestoßen, die glaub ich die Wampas waren und deren Sänger die absolut krankeste Performance abgezogen hat, die ich je gesehen habe. Aber geil :) Allein sein Outfit war schon zum Fürchten. Dann ist er an dem Gerüst des Bühnenwagens rumgekraxelt, das war schon wenig heilig und hat oben auch noch halbe Striptease gemacht. Zum Glück hat er es beim Ausziehen der Jacke und des Gürtels belassen, die Hose blieb an. Auf der Pont Neuf war er wieder unten und hat sich dann durch die Menge stagediven lassen. Dabei kam ein Krankenwagen an, der sich langsam durch die Massen gekämpft hat und was macht er? Er lässt sich auf das Dach des Krankenwagens treiben und performt von da weiter. Ein paar von den Zuschauern haben den Krankenwagen einfach nur benutzt, um endlich mal etwas vonran zu kommen und sind auf die Stoßstange oder auch gleich aufs Dach gesprungen. Also es war auf jeden Fall ordentlich was los und dabei gehören die Wampas wohl nicht gerade zu den jüngeren Semestern. Das hat man dem Publikum aber kaum angesehen und der Show auch nicht.
Über die Pont Neuf drüberzukommen, war nicht selbstverständlich weil sie schmaler war als die Straßen vorher, aber da es etwas zu tröpfeln anfing, war das eigentlich gar nicht so schlecht, da wurde man nicht so nass. Wir sind dann weiter bis zum Institut de France, das ist dieses Gebäude an der Seine, das sich um den halbkreisförmigen Platz vor sich schmiegt (zugegeben, wer noch nie da war, dem hilft das jetzt auch nichts). Auf der Brücke davor haben wir uns kurz auf eine Bank gesetzt, aber wirklich nur kurz, weil das Tröpfeln, das kurz nachgelassen hatte, da wieder stärker wurde. „Oh, jetzt fängt es wohl richtig an. Wohin?” meinte Florian. „In die Menge.” erwiderte ich noch, aber im selben Moment stob die besagte Menge auseinander als hätte jemand Tränengas geworfen und alle rannten wie der Teufel unter das winzige Vordächelchen des Institut de France, um sich vor dem Inferno, das gerade vom Himmel zu fallen begonnen hatte, zu schützen.
Gut, alle ist übertrieben, es gab tatsächlich verhältnismäßig viele, denen die Sintflut einfach mal nichts ausmachte und die dann halt im Regen weitergetanzt haben. Wir gehörten aber nicht zu dieser Gruppe der Hartgesottenen und so standen wir dicht gedrängt mit den zahlreichen anderen Weicheiern unter dem kleinen Sims und warteten darauf, dass der Regen aufhörte.
Das hat zwar ziemlich gedauert, sodass wieder die ganzen Wagen an uns vorbei sind, die wir vorher mühsam überholt hatten, aber beim letzten Wagen haben wir uns dann einfach dazu durchgerissen, doch hinterher zu tapern. Da spielte grade eine Band der etwas düstereren Sorte. Ihr wisst schon, wo der Sänger immer klingt wie Satan: „IN DEN STAUB!” Also dieser Hammer-Bass in der Stimme und immer am schreien und so, ich hoffe, ihr könnt es euch vorstellen. Sonst versteht ihr nämlich nicht, warum wir uns so wegschmeißen mussten, als der Sänger nach einem Lied das Publikum anfeuernd fragte: „ÇAAA VA BIIIIIIIEEEEEEEEN?!” Oder nein, ich sollte besser sagen:
Was soll man dazu noch sagen? Wie gesagt, wir haben uns bald bepisst :) Bald darauf hat uns auch der Himmel wieder ordentlich bepisst, sodass wir diesmal im Eingang eines Hotels Zuflucht gesucht haben.
Irgendwann riss dann aber glücklicherweise doch der Himmel auf und es hat sogar richtig Sonne geschienen. Wir wollten uns das Gedränge aber nicht nochmal antun und haben über die andere Seineseite überholt. Dort haben wir am Ufer zwei Hunde gesehen, die sich sehr für einen im Wasser treibenden Ball interessiert haben. Das haben auch die Herrchen gesehen, die unheimlich eilig angeflitzt kamen, leider nicht mehr rechtzeitig, um den einen Hund am Reinspringen zu hindern. Der hat dann versucht, den Ball in die Schnauze zu nehmen, was aber bei einem ausgewachsenen Fußball oder etwas in der Größe... schwierig war. Dafür jagte er dem Ball immer weiter vom Ufer weg nach und ich hab ihn schon in der Schraube eines Bateau-mouche gesehen, aber zum Glück hat er dann doch irgendwann abgelassen vom Ball und ist zum Ufer zurückgeschwommen, wo er dann mit Herrchens Hilfe (aber auch nur mit der oder: Warum es einen Evolutionsdruck auf die Entwicklung eines größeren Gehirns gab) wieder zurück an Land kam.
Der letzte Wagen, den wir nach unserer Rückkehr auf die Rive gauche begleitet haben, war einer, der eher traditionell französische Musik gespielt hat. Ich fand das gut, Florians Fall war es wohl eher nicht so. Ich aber fand es unbeschreiblich, mit dieser Musik auf die Esplanades des Invalides einzubiegen, dieses weite Feld vor sich zu haben mit Blick auf Eiffelturm, Invalidendom, Grand Palais und Pont Alexandre III... göttlich :)
Und wo man sonst vor Autos Reißaus nehmen muss, war jetzt alles voll mit feiernden Leuten und nach und nach trafen die ganzen Wagen ein und die Bands spielten dabei ihr Abschiedsstück. Wir haben uns auf das Geländer vor dem Air-France-Gebäube gesetzt, ruhig den Tag ausklingen lassen und dabei all das noch auf uns wirken lassen:
2 Comments:
hey, habe gerade deinen blog entdeckt auf der suche nach der parade de solidarité deuxmilles7... wir gehörten zu den hartgesonnenen, die sich weiterhin in den sturmfluten des himmels gedreht haben und es war echt wahnsinn, so ein spirit und das alles trotz der fehlenden bierwagen..
By Anonym, at 9/1/07 21:23
*g* Kann ich mir vorstellen! Mir war der Platz unter dem Vordach des Institut de France aber dann doch lieber irgendwie. Bei welchem Wagen wart ihr denn? Und was verschlug (verschlaegt?) euch nach Paris?
By mudd1, at 10/1/07 09:37
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