The Not So Last Stand
Endlich war Sonne angesagt, also habe ich mich gleich nach dem Aufstehen zum Parc Montsouris begeben. Leider wurde es am Nachmittag dann wieder so schlecht, dass es allen Vorhersagen zum Trotz anfing zu regnen, als ich gerade angekommen war. Netter Park, so viel konnte ich noch sehen (z.B. mit interessanten Becken), dann hab ich die Sache vertagt, mich in den RER gepackt und bin ins Kino gefahren. Die Filme, die ich unbedingt noch sehen will, kommen nur noch sehr vereinzelt, also habe ich mich mit X-Men 3 zufrieden gegeben.
Kann ja nicht viel schiefgehen, dachte ich mir. Und naja, vom Actionstandpunkt aus stimmte das auch. Aber so ein bisschen Plot und Charaktere darf's dann ja auch noch sein. Leider wimmelte es nur so von neuen Figuren, in denen so viel Leben steckte wie in einem Kiesel. Allen voran das Kindchenschema auf zwei Beinen „Kitty” (Kein Scheiß!), in den Comics wohl auch bekannt als Shadowcat. Das war das Mädel, auch schon in den ersten Filmen durch Wände gehen konnte, nur qualifiziert es sich als One-Film-Wonder nicht nur weil die Schauspielerin gewechselt hat sondern vor allem, weil es vorher überhaupt keine Rolle gespielt hat, diesmal allerdings plötzlich schon. So plötzlich, dass für so etwas wie Charakterentwicklung keine Zeit bleibt. *Zack* Sie ist ja soooo allein *zack* bei Rogues Freund Bobby springen die Hormone an *zack* Rogue gibt sich die Spritze (s.u.) *zack* Kitty kämpft an Bobbys Seite gegen die feindliche Mutantenarmee *Vorhang*. Applaus bitte.Ähnlich unmotiviert ist auch die ganze Handlung des Films. Es gibt eine Chemikalie, die das „X-Gen”, das für Superkräfte zuständig ist, zerstört (Hey, wir reden hier über Fantasy!). Das finden manche Mutanten nicht so dufte und der Mann mit dem albernen Helm Magneto ruft daraufhin den Krieg gegen die gesamte Menschheit aus. Er fängt auch gleich damit an und lässt bestimmt ein halbes Dutzend Fensterscheiben zerschlagen. Daraufhin sieht der Präsident der Vereinigten Staaten rot, sagt: „Magneto will Krieg, den kann er haben!” und will dessen Organisation ausradieren. Magneto hat es sich bis dahin aber anscheinend wieder anders überlegt und will doch nicht mehr die Menschheit vernichten sondern begnügt sich mit einem groß angelegten Anschlag auf einen kleinen Mutantenjungen, mit dessen Hilfe sich die Chemikalie herstellen lässt.
Die verbliebenen guten Mutanten (sechs) überlegen sich daraufhin, dass das ja nun nicht sein darf und dass sie sich lieber von Magnetos Armee niedermetzeln lassen, anstatt ohne dahingemetzelt zu werden den Jungen nicht zu retten. Aber Achtung Filmlogik: Auch wenn es nur sechs sind, es sind ja die Guten. Eine riesiges Superkräfte-
Naja, sechs gute Mutanten gegen eine Hundertschaft von bösen, das verspricht ja immerhin ein Spaß zu werden. Wie gesagt, wie sie das überleben wollen, ist nicht ganz klar, aber lustig wird's bestimmt. Und wenn so ein Haufen von Mutanten mit Superkräften zum Angriff stürmt, dann erwartet man doch eine Szene, die man sich auf der DVD 20-mal angucken kann und man entdeckt trotzdem noch was neues! Ein Spielplatz für CGI-Ein Erfolgserlebnis gönnt der Film einem aber. Ihr kennt diese Goofs-Seiten, wo Leuten auffällt, dass Statist 297 eben noch die Zigarette in der anderen Hand gehalten hat, oder? Und man wundert sich immer, wie diese Leute das schaffen, dass ihnen so etwas auffällt. Naja, einen Continuity-


Die Bösen übrigens müssen dann natürlich auch so richtig böse sein. Bisher hatte sich Magneto ja immer noch durch eine gewisse Ambivalenz ausgezeichnet. Ich mag es, wenn Charaktere nicht nur platt böse sind. Diesmal ist er aber Megarassist und amoralisch in jeder Hinsicht. Mystique schmeißt sich für ihn in die Schussbahn der Antimutantenwaffe. Er lässt sie ohne mit der Wimper zu zucken nackt am Boden zurück: „Du bist keine mehr von uns.” Andererseits mussten sie wohl aus Kontinuitätsgründen ein kleines Stückchen Loyalität zu Charles Xavier in den dritten Teil retten. Aber auch das ist wenig überzeugend und vor allem fragt man sich dann, wie es zu dieser Diskrepanz kommt.
Zunächst dachte ich, dass der Film sich immerhin noch dadurch von einem lieblos gemachten 08/15-
Naja, ich werd wahrscheinlich auch in X4 gehen und vielleicht lassen sie ja Bryan Singer wieder dran. Dafür dürfte Anna Paquin dann noch mehr in „nix tun und gut aussehen” aufgehen als bisher schon, wenn überhaupt. Ach ja, falls das in diesem Artikel bisher nicht so gut heraus gekommen sein sollte: X-Men 3 ist ganz nette Unterhaltung ;) Und zwei Charaktere sind gut gelungen: Storm hat diesmal deutlich mehr Profil als sonst und der blaue Diplomat ist auch nett. Oh und Patrick Stewart rockt natürlich wie immer, aber er hat ja diesmal keine sehr große Rolle.


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