Französisch als Fremdsprache
Was ich euch noch vorenthalten habe, sind Teile der zahllosen Gespräche des gestrigen Tages, die von allgemeinem Interesse sein könnten. Und zwar die Teile, die sich mit der französischen Sprache beschäftigt haben. So habe ich während des Mensaessens eine Einführung in Verlan gekriegt. Das ist eine besondere Form des Argot, bei der Wörter umgedreht gesprochen werden. Ja, ziemlich abgefahren. Kurze Zeit später habe ich dann im Gespräch mit Fanny und einem Kommilitonen von ihr gelernt, dass das aber im Grunde nur Deppen machen. Hmm, auch gut zu wissen. Der Kommilitone meinte, es wäre ihm einmal ein "truc de ouf" rausgerutscht ("truc de fou") und das wäre ihm ganz furchtbar peinlich gewesen. Und was alles Verlan ist... ich kannte "meuf" für "Frau" schon, aber dass das aus einem umgedrehten "femme" entstanden ist... Es wurden in beiden Gesprächen noch viel mehr Beispiele genannt, aber ich hab das alles schon wieder vergessen. Naja, kann ich ja anscheinend auch relativ gefahrlos.
Eine andere interessante Sache mit der französischen Sprache ist die Tatsache, dass Fanny zum Beispiel für eine Klausur Konjugationen lernen muss. Von französischen Verben wohlgemerkt. So sachen wie "ouïr", was "hören" heißt, aber von niemandem benutzt wird. Schick. Im französischen "Wer wird Millionär" habe ich zum Beispiel auch schon Fragen gesehen wie "Was ist dieunddie Passé-simple-Form von...".
Sowas hab ich zwar in Deutschland noch nicht erlebt, was aber nicht heißt, dass das so abwegig ist. "Was ist der Infinitiv von 'erkoren'?" könnte glatt eine 1.000.000-Euro-Frage sein glaube ich. Und einen Infinitiv nicht zu kennen könnte man ja eigentlich als schlimmer einstufen als bei seltenen Verben nur noch in der Schriftsprache verwendete Zeiten nicht zu kennen. Und auch ich musste, das muss ich gestehen, den Konjunktiv von helfen nachschlagen. Und das ginge wahrscheinlich nicht anders, wenn man mal eine Umfrage machte, würde wahrscheinlich die Hälfte "Keine Ahnung" sagen (die andere Hälfte wahrscheinlich "Was ist ein Konjunktiv?").
Kaum vorstellbar, dass Indogermanisch (Peinlich übrigens, das hier so zu nennen. Überall, außer in Deutschland heißt das "Indoeuropäisch" :/ ) noch viel komplizierter gewesen sein soll als unsere heutige Sprache.
Eine andere interessante Sache mit der französischen Sprache ist die Tatsache, dass Fanny zum Beispiel für eine Klausur Konjugationen lernen muss. Von französischen Verben wohlgemerkt. So sachen wie "ouïr", was "hören" heißt, aber von niemandem benutzt wird. Schick. Im französischen "Wer wird Millionär" habe ich zum Beispiel auch schon Fragen gesehen wie "Was ist dieunddie Passé-simple-Form von...".
Sowas hab ich zwar in Deutschland noch nicht erlebt, was aber nicht heißt, dass das so abwegig ist. "Was ist der Infinitiv von 'erkoren'?" könnte glatt eine 1.000.000-Euro-Frage sein glaube ich. Und einen Infinitiv nicht zu kennen könnte man ja eigentlich als schlimmer einstufen als bei seltenen Verben nur noch in der Schriftsprache verwendete Zeiten nicht zu kennen. Und auch ich musste, das muss ich gestehen, den Konjunktiv von helfen nachschlagen. Und das ginge wahrscheinlich nicht anders, wenn man mal eine Umfrage machte, würde wahrscheinlich die Hälfte "Keine Ahnung" sagen (die andere Hälfte wahrscheinlich "Was ist ein Konjunktiv?").
Kaum vorstellbar, dass Indogermanisch (Peinlich übrigens, das hier so zu nennen. Überall, außer in Deutschland heißt das "Indoeuropäisch" :/ ) noch viel komplizierter gewesen sein soll als unsere heutige Sprache.
2 Comments:
Langsam find ich gefallen daran hier die Artikel zu kritisieren, äh zu kommentieren :-)
Also, wenn Du den Link bei Indogermanisch nicht auf die indogermanische Ursprache, sondern wirklich auf indogermanisch gelegt hättest, wäre dem Leser der nicht eh schon weiss, dass die Bezeichnung historisch die räumliche Ausdehnung der Sprachfamilie beschreiben sollte, auch leichter zugänglich. Und die germanischen Sprachen heissen zumindest im englischen so. Die als europäisch zu bezeichnen wäre den anderen Europäern gegenüber auch nicht gerade nett. Also meiner Meinung nach kein nichtgermanenfeindlicher Name, sondern relativ wertfrei verwendbar.
Und auf die Frage nach dem Konjunktiv von 'helfen' hülfen dir wahrscheinlich viele mit der Antwort weiter, dass man den auch ganz bequem mit würde bilden kann. Was auch nicht unbedingt falsch ist. Und der besagte Infinitiv ist so dermassen sleten, dass er schon längst ausgestorben wäre, wenn er nicht dauernd als Beispiel für extrem seltene Infinitive herhalten müsste :)
By Anonym, at 14/12/05 21:59
Langsam find ich gefallen daran hier die Artikel zu kritisieren, äh zu kommentieren :-)
Das ist schön :) Ist es wirklich!
Also, wenn Du den Link bei Indogermanisch nicht auf die indogermanische Ursprache, sondern wirklich auf indogermanisch gelegt hättest, wäre dem Leser der nicht eh schon weiss, dass die Bezeichnung historisch die räumliche Ausdehnung der Sprachfamilie beschreiben sollte, auch leichter zugänglich.
Aber den Link so zu legen wäre ja im mindesten irreführend gewesen, da ich ja mit dem Wort die Sprache meinte und nicht die Familie.
Und die germanischen Sprachen heissen zumindest im englischen so.
Um die geht's aber nicht. Die indogermanische Sprachfamilie umfasst ja tatsächlich sowohl die germanischen als auch die romanischen Sprachen.
Also meiner Meinung nach kein nichtgermanenfeindlicher Name, sondern relativ wertfrei verwendbar.
In meinem Satz wollte ich eigentlich keine Grundsatzdiskussion lostreten, sondern beschrieb lediglich, nicht wie das theoretisch verwendbar wäre, sondern wie das ankommt. Und Leute, die nur den Begriff "indoeuropäisch" kennen, müssen sich einfach wundern, wenn sie von einem Deutschen den Begriff "indogermanisch" hören. Du kannst nicht erwarten, dass sie flux ihr W@P-fähiges Handy rausholen und juste den deutschen Wikipediaeintrag zur indowieauchimmerigen Sprachfamilie lesen. Vor allem nicht von meiner Oma.
Und auf die Frage nach dem Konjunktiv von 'helfen' hülfen dir wahrscheinlich viele mit der Antwort weiter, dass man den auch ganz bequem mit würde bilden kann.
Aber auch nicht ganz richtig ;)
Und der besagte Infinitiv ist so dermassen selten, dass er schon längst ausgestorben wäre, wenn er nicht dauernd als Beispiel für extrem seltene Infinitive herhalten müsste :)
Hab das Wort schon benutzt, in der dritten Person Plural Präsens glaub ich :) Und das nichtmal um anzugeben, sondern weil ich mir in dem Moment irgendwie nicht anders zu helfen wusste, schien einfach das richtige Wort zu sein. Nicht dass ich es kannte, bevor ich davon gelesen hatte.
Und warum bist du jetzt überhaupt so ein militanter Sprachverschlunzer...äh -modernisierer geworden? Kommt das nur von deiner Distanzierung vom Zwiebelfisch?
By mudd1, at 14/12/05 23:07
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