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Frog Blog

21.3.06, 09:21 Uhr

Erstes Opfer des neuen Urheberrechts

Das Gesetz ist noch nicht verabschiedet (das wird es erst heute Nachmittag werden), da gibt es bereits die ersten Toten. Bislang trifft es allerdings noch die Richtigen: Die seit 15 Jahren jährlich stattfindenden „Rencontres cinématographiques de Beaune”, einem Treffen der Vereinigung ARP (Sozietät der Autoren, Regisseure1 und Produzenten), wurden dieses Jahr abgeblasen. Die Begründung des Abgeordneten und Bürgermeisters von Beaune, Alain Suguenot, liest sich sehr schön: „Ich sehe nicht, wie man der Bevölkerung von Beaune noch diese Kraftanstrengung abverlangen kann, jedes Jahr, ob es gut oder schlecht war, 200.000 Euro aufzuwenden, um Filmemacher zu empfangen, nur damit diese sich jetzt für die Exklusivität der Kultur einsetzen.”

Blätz! Außerdem beklagt Herr Suguenot den Druck, der von Seiten der Filmindustrie auf ihn ausgeübt wurde und dass Abgeordnete massiv beeinflusst wurden, Entscheidungen „entgegen ihrem Gewissen” zu fällen.

Michel Gomez von der ARP dementierte dazu erwartungsgemäß: „Wir haben ihn keineswegs unter Druck gesetzt. Alles war immer ausgesprochen öffentlich und transparent. [...] Wir sehen die Dinge anders: Er wurde in der Nationalversammlung geschlagen und wir haben nicht die Schuld für sein Scheitern auf uns zu laden.”

Quelle: Silicon.fr


1: Kleine Anmerkung am Rande: Wer glaubt, dass „Regisseur” irgendwie ein schwer französisches Wort ist, hat nicht so wirklich recht. Die Leute heißen nämlich „réalisateurs” auf Französisch. „Regie” gibt es allerdings, auch wenn das auch häufig „mise en scène” genannt wird.