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Frog Blog

23.7.06, 01:15 Uhr

The Cradle of Humanity

Hauptfigur Tsotsi am Anfang des Films.Endlich kam hier auch Tsotsi in die Kinos, nachdem schon bevor er den Oscar gewann der Trailer gezeigt wurde. Nicht nett das. Jetzt aber konnte ich ihn mir endlich legal angucken und meine lange Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Wobei der Film mit Freude eigentlich nur am Rande zu tun hat, er ist zunächst einmal ziemlich schwer verdaulich. Aber es lohnt sich trotzdem.

Dieses Bild bitte großklicken. Tsotsi mit seiner Gang vor seiner rostigen Wellblechhütte, die auf dem Dach eines anderen Hauses gebaut ist und im Hintergrund der Blick über den riesigen Slum. Und dabei wunderschön.Zunächst einmal liebe ich es, wenn ein Film von hässlichen Dingen schöne Bilder zeigt. Und das ist hier absolut gegeben, durch die Ästhetik der Bilder sind die Lebensumstände eindrücklicher als durch jede Kinder-in-Afrika-Doku. Untermalt wird das ganze durch einen tollen Soundtrack (Kostprobe) bestehend aus Kwaito und anderer südafrikanischer Musik. Ein schönes lokales Flair kommt aber vor allem auch durch die Sprache auf. Der Film ist durchgehend untertitelt (ich hoffe auch in Deutschland) und gesprochen werden die Sprachen Afrikaans, Englisch und vor allem Tsotsitaal, dem bizarr zusammengemischten südafrikanischen Straßenslang.

Tsotsi später im Film. Auch als jemand, der den Film nicht gesehen hat, dürfte man schon auf den ersten Blick den Sympathiegewinn erkennen.Wenn man die Geschichte über das Zusammentreffen eines skrupellosen Gangsters und eines kleinen Babys für kitschig hält, kann ich das sogar verstehen. Meine persönliche Kitsch-Schwelle ist jedoch niemals überschritten worden, ich fand die Entwicklung der Charaktere gut motiviert und nachvollziehbar und das Ende weder zu sehr Hollywood noch war es platte E-Kultur-Dramatik auf Protagonist schieß tot. Eine schöne Geschichte vor einem packenden Hintergrund hervorragend umgesetzt... was will man mehr?