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Frog Blog

16.8.06, 13:52 Uhr

Little Differences IV – Die Bildungselite

Elite ist Ansichtssache. Meiner Meinung nach ist die beste Methode, Großes hervorzubringen, den Pluralismus zu fördern. Dazu gehören auch Leute mit großen Plastikhirnen auf dem Kopf wie auf diesem Foto. Für die Schule bedeutet dies, dass jeder nach seinen Fähigkeiten gefördert werden sollte, anstatt zu versuchen, allen möglichst viel klassische Bildung einzutrichtern, die sich die meisten eh nur bis zur nächsten Klassenarbeit merken.
Bild von Adam Rice, unter Creative Commons
Das Wort Elite hat in Frankreich den grausamen Stellenwert, den sich deutsche Politiker für uns auch zu wünschen scheinen. Grandes Écoles und Eliteunis sind normaler Bestandteil des Bildungssystems. Wer dort war, hat gewonnen, wer nicht dort war, kriegt manche Jobs einfach nicht. Die Konsequenz der Volksferne der politischen Kaste hatte ich ja schon einmal erwähnt.

Elitestudenten defilieren auch am 14. Juli auf den Champs-Élysées mit und kriegen Sondersendungen in Quizshows, wo sie in ihren Uniformen zeigen dürfen, wer die beste der Bestenschulen ist.

Ein besonders schönes Beispiel für den Stellenwert der Elite in Frankreich ist nun Gott sei Dank Geschichte: Früher begannen Privatschulen morgens eine Viertelstunde früher mit dem Unterricht, damit sich deren Schüler auf der Straße nicht mit dem Pöbel mischte. Über die Effektivität der Maßnahme kann man sicher streiten, aber es ging wohl auch mehr ums Symbol. Und das ist gelungen.

Und gleichzeitig mit dem Ruf nach Elite in Deutschland wird schon an der Schule jede Abweichung von der Norm hart bestraft. Irgendwie kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass es nicht sehr elitäre Geister sind, die da gerade versuchen, eine Bildungselite aus dem politischen Hut zu zaubern.

1 Comments:

  • "This chair is for graduate students only." (Trinity College Dublin-Bib)

    By Anonymous Anonym, at 16/8/06 15:52  

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