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Frog Blog

21.4.06, 00:55 Uhr

Osterwoche mit Dani Teil 1

Dani blickt vom Viaduc des Arts auf eine der zahlreichen kleinen Seitenstraßen, die das Viadukt überquert.Puh, ist das lange her, dass ich von mir habe hören lassen! Und dabei ist so viel passiert! Ich gehe am besten mehr oder weniger chronologisch vor: Letzte Woche Donnerstag Abend ist Dani angekommen und ich habe sie wie üblich vom Flughafen abgeholt. Für den Abend hatte sie sich Spinat gewünscht, wobei mir nicht klar war, dass das ein seltsames regionales Brauchtum darstellt. Weniger naiv war ich, als Dani sich Fisch für den Freitag gewünscht hat. Irgendwie hat sich was in mir gesträubt, ausgerechnet an Karfreitag Fisch zu machen. Wir haben uns dann aber gütlich auf Fischstäbchen geeinigt, damit konnte ich dann doch wieder leben. Ich hatte schon ewig keine Fischstäbchen mehr! Dazu sollte es Remoulade geben, aber mir schwante da schon, dass „Remoulade” viel zu französisch klingt, als dass man die hier einfach so im Supermarkt unter dem Namen kaufen kann. Ich hab dann aber – um es kurz zu machen – nach langem Suchen eine Soße gefunden, die ähnlich aussah und zum Glück auch gut schmeckte.

Leider ein doofes Blitzfoto von meiner ambitioniert-kitschigen Osterdeko. Von den blauen Bonbons in der Mitte sieht man leider kaum noch was.Weil ich aber komische Bräuche nur dann ablehne, wenn sie nichts mit Geschenken oder Schokolade zu tun haben, habe ich einen kleinen Teller mit Kalorien drauf für Dani vorbereitet: Ein Milka-Hase (Lindt hätte ich farblich besser gefunden, aber den gab's nur noch in klein), Lindt-Eier mit Kinder-Schokoladen-Rezeptur (also weißer Kern, lecker!) und nachgemachte Rocher. Weil das irgendwie alles noch etwas mager und unosterlich aussah, ich aber im Monoprix kein Plastikgras gefunden habe, bin ich am Mittwochabend nochmal im Schutz der Dunkelheit raus und habe blühende Äste von den Bäumen hier abgebrochen. Ich hab mich ja so kriminell gefühlt! Aber es hat sich gelohnt und insbesondere hat Dani sich unheimlich über die Deko gefreut und sie in den höchsten Tönen gelobt. Und das von einer Fachfrau! Die Blumen haben übrigens mit Mühe und Not (und einer Schale Wasser) die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag überlebt, bis Ostern wollt ich damit nicht mehr warten. Deswegen gab es den Fresskram auch schon Donnerstag.

Diese Tauben hatten keine Hemmungen, sich direkt vor unserer Nase fortzupflanzen. Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.Für mich gab es im Gegenzug noch verspätete Geburtstagsgeschenke! In der Reihenfolge des Auspackens: Mousse au Chocolat (mmmh, ich glaub die mach ich mir morgen), ein Fleischklopfer (Ich hämmer doch so gerne auf Schnitzeln rum und weder Dani noch ich hatten dieses wichtige Küchenutensil. Meine Oma wusste komischerweise damit gar nicht erst was anzufangen.), eine kleine, giftgrüne Dose Antifaltencrème (Ha, ha!) und als Mastergeschenk ein Fotoalbum, wo die wichtigesten Ereignisse, die wir zusammen erlebt haben, festgehalten sind :) Und total schön gemacht! Hihi, Geburtstag sollte häufiger sein!

Und ohje, hab ich eigentlich schon von dem Geschenk erzählt, das meine Mama mir geschickt hat? Erinnerungsorte Frankreichs, vom Anlesen her ein tolles Buch! Ein umfangreicher Kommentar folgt, sobald ich mit der Philosophie durch bin. Kann's kaum erwarten :)

Aber eigentlich stehengeblieben war ich am Freitag, an dem auch gleich das Wetter gut war und wir daher einen Spaziergang auf dem Viaduc des Arts gemacht haben, das Dani genauso gut gefiel wie mir :) Vor allem war sie ganz aus dem Häuschen, dass hier schon alles in voller Blüte steht, wo es in Deutschland vor einer Woche noch geschneit hat:

Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.
Ein Kegel aus kleinen Blüten, aufgenommen ganz in der Nähe und auf dem Rückweg vom Viaduc des Arts.Der Blick aus meinem Fenster :)
Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.
Wir sind diesmal sogar noch weiter gegangen, als ich mir bisher den Weg gebahnt hatte. Über die Wippebrücke hinaus, allerdings hat es da nicht mehr viel Viadukt in dem Sinne sondern der Weg ist ein einfacher Grünstreifen. Nett gemacht, aber nicht mehr so besonders wie dieser Weg in der dritten Etage!

Abends sind wir dann noch ins Kino gegangen und zwar haben wir uns Sophie Scholl angeguckt, den wir in Deutschland beide verpasst hatten. Sehr praktisch. Noch dazu die Originalversion und wir konnten wirklich gut folgen ;) Komischerweise schienen wir die ersten Deutschen zumindest an dem Abend gewesen zu sein, denn der Kartenverkäufer stuzte kurz, als ich den Namen des Films sagte, und fragte dann neugierig: „Wie sagen Sie das?” Wie auch immer, ein sehr, sehr guter Film, ein Jammer, dass er so vom Untergang überschattet wurde.

Aber ich glaube ich unterbreche an dieser frühen Stelle meinen Bericht der vergangenen Woche, gerade weil ich noch nicht wirklich weit gekommen bin und es schon wieder verdammt spät ist und außerdem sehe ich auch nicht den tieferen Sinn darin, euch noch weiter auf den Artikel warten zu lassen, nur damit ihr nachher ein Mammut am Stück habt. Morgen also mehr!