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Frog Blog

30.9.05, 19:36 Uhr

Jetz' aber!

Seit heute kann ich mich einloggen in der Uni! Hab auch schon reichlich Gebrauch davon gemacht. Nur die Artikel hier loszuschicken, dazu kam ich irgendwie noch nicht. Naja, morgen ist ja auch noch ein Tag. Hab ich wenigstens einen Grund, den fleißige Studenten zu mimen und am Wochenende in die Uni zu fahren ;) Mit dem WLAN gab's erst noch Probleme. Die wollten auch keinen Support leisten, weil sie meinten, dann kämen sie zu nix anderem mehr. Konnt' ich auch verstehen. Hab dann aber anscheinend doch lange genug genervt, dass der WLAN-Zuständige wohl beschlossen hat, dass es einfacher wäre, mir grade die richtigen paar Häkchen aus der Konfiguration zu entfernen, als mich noch länger zu vertrösten. Hab mich herzlich bedankt und die neue Legalität genossen. Allerdings ging mir dann nach gut vier Stunden der Strom aus. Muss ich wohl jetz ne Möglichkeit finden, wo ich den her klauen kann ;)

29.9.05, 20:49 Uhr

Die spinnen, die Römer

Hält doch heute, als ich grade auf dem Campus ins Gebäude gehen wollte, ein Auto neben mir und ein Mensch mit starkem italienischen Akzent ruft mich heran. „Puh,” denk ich mir, „ob ich dem wohl helfen kann? Kenn mich doch selber nicht aus hier.” Naja, denn zückte der auch den Stadtplan und redete was von Lafayette, was auch auf dem Kartenausschnitt, den er in der Hand hatte, zu sehen war. „Meine Güte,” denk ich mir weiter, „ist der aber mal weit vom Weg abgekommen, wenn er da hin will!” Wollte er aber nicht, da war er schon. Und da hätte er irgendwas gekriegt und plötzlich war er beim lokalen Einkaufszentrum und ich merkte, dass ich so langsam den Faden verlor. Hab ihm dann einfach mal erklärt, wo das Einkaufszentrum ist. War aber auch nicht, was er wollte. Und dann erzählt er mir was von wegen bevor er nach Italien zurückfahre, wolle er die Sachen noch loswerden und er hätte meine Größe gesehen und es wäre ja auch fast geschenkt. Meine Herren, die ganze Geschichte, nur um einem Klamotten aufzuschwatzen! Würde mich mal interessieren, ob er was verkauft mit der Masche. Naja, an mich jedenfalls nicht.

Ausschnitt Metroplan St-Lazare und AuberAber der Tag fing vorher schon spaßig an. Métro fahren ist nämlich manchmal so ähnlich wie Eurodisney. Ich hab heute eine alternative Route ausprobiert. Die große Unsicherheit dabei war die mysteriöse Verbindung zwischen der Métrostation (St-Lazare) und der RER-Station, in die ich musste (Auber). Da ist nämlich ein weißer Balken auf dem Métroplan (siehe auch Bild), der signalisiert, dass man da zwischen umsteigen kann. Bin also bei St-Lazare raus und hab auf Hinweisschilder gehofft. Tja, hoffen und harren... da waren natürlich keine. Ich gesucht wie ein Irrer: Nix. Ich war sogar im angeschlossenen Bahnhof, weil auf einem anderen Plan die ausgehenden Züge auch als weiße Balken gekennzeichnet waren. Hat mir aber auch nicht weitergeholfen. Hmpf, am Infoschalter war ne enorme Schlange, aber irgendwann blieb mir nichts anderes mehr übrig. Die nette Dame hat mir dann erklärt, dass man erst die 3 bis zur Oper nehmen muss. Kann man sowas nicht auf einem Plan deutlich machen? Naja, ich also bei der Oper ausgestiegen und tatsächlich waren da dann Hinweisschilder zum RER. Aber frag nich' nach Sonnenschein, um wie viele Ecken das ging. Dass man in der Métro rumgeführt wird, war ich inzwischen ja schon gewöhnt, aber die Frequenz der Richtungswechsel war wirklich atemberaubend. Hat mich ein bisschen erinnert an diese Musikvideos, die eine Autofahrt durch die Stadt im Schnellvorlauf zeigen. Oder an kleine verlorene Mädchen im Labyrinth im Film. Woher nimmt man eigentlich seine Film-Stereotypen? Immer, wenn ich dann auch nur einen dieser Filme benennen soll, fällt mir keiner ein. Naja, egal. Jedenfalls rannte ich also durch zahllose Gänge, um dann plötzlich in einem Raum zu stehen, der nur den einen Ausgang hatte, durch den ich gekommen war. Es waren allerdings ein paar Fahrstuhltüren in dem Raum, ohne Anzeige, ohne Knöpfe; eine von ihnen stand offen. Ich dacht mir nur: „Himmel, nehm ich ab hier den Turbolift?!” Hab mich noch schnell versichert, dass ich auch kein Schild und keinen Ausgang übersehen hatte und sprang in die sich schließenden Türen. Innen auch keine Knöpfe, nur eine Frauenstimme, die mir immerhin bestätigte, dass ich auf dem richtigen Weg war, indem sie „RER, Ligne A” sagte. Ich hab wirklich halb erwartet, dass das Ding auf einmal anfängt, sich waagerecht zu bewegen. Hat es aber nicht, dafür gab es echt so ein kleines Sichtfenster in dem Fahrstuhl, an dem man ständig Streifen vorbeihuschen sah. Voll der Themenpark, in dem ich da gelandet war. Erst antikes Kreta, dann Star Trek. Als nächstes Fortbewegungsmittel gab es ein ordinäres Laufband, nichtmal so cool schnell und schweinegefährlich wie die Dinger in Montparnasse. Da gibt es das schnellste Laufband der Welt, 9 km/h. Mit Beschleunigungsstreifen, wo man von lauter kleinen Rollen langsam von ich glaub 3 km/h auf die 9 gebracht wird. Allerdings sollte man dabei seine Treter auf dem Boden halten, sonst wird man liegend beschleunigt. Das hat der Mann vor mir auch gleich ausprobiert, als ich neulich da war... es funktioniert wirklich ;) Das faszinierendste dabei aber waren nicht die Rollen am Boden sondern das – wie heißt sowas – Rollgeländer, für zum die Hände zum drauftun halt. Das bestand nämlich aus Segmenten, die sich einzeln langsam ausrollten oder so, sehr faszinierend wie gesagt. Heute ist aber irgendwie Tag des Abschweifens, oder? Ich war ja bei Euro-Métroland Paris. Also dieses Laufband fuhr einen durch etwas, was an ein stillgelegtes Bergwerk erinnerte. Will mir demnächst mal ne Digitalkamera zulegen, dann muss ich diese Strecke per Lichtbild dokumentieren. Das Salzstock-Thema wurde nur angerissen (Schade, ich mag Laufbänder nämlich und das hier war besonders kurz), danach kam man von oben in eine große Halle mit rechteckigem Grundriss, von der in alle Richtungen Ausgänge wegführten. In der Mitte war dann nochmal irgendwas, können Geschäfte gewesen sein. Kannte solche Ausganghallen bisher nur vom Rollenspielen, wenn der Spielleiter keinen rechten Bock auf eine realitätsnahe Dungeon-Karte hatte und einfach einen Raum gebastelt hat, wo er ohne Sinn und Verstand seine ganzen Räume mit Monstern, Rätseln oder wasauchimmer drumrum gruppieren konnte. Ich war ja fast enttäuscht, als hinter „meinem” Ausgang dann einfach nur das Gleis des RERs wartete und kein Drache oder ein weiteres unterirdisches Thema. War jedenfalls eine sehr surrealistische Erfahrung und ich hab neuen Respekt für das bekommen, was sich alles so unter Paris befindet. Werd ich wohl noch häufiger nehmen die Route, auch wenn sie nicht so bequem ist wie die bisherige. Vor allem müsste man glaub ich mal probieren, was passiert, wenn man in diesen Fahrstuhl geht, sich breitbeinig und mit dem Gesicht zur Tür hinstellt, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und mit ernstem Ton sagt: „Hauptbrücke.” oder: „Holodeck 2” =) Wenn man schon nicht auf einmal woanders rauskommt, erntet man bestimmt immerhin tolle Gesichter ;)

Der Weg zur Uni hat sich ansonsten schwerlich gelohnt: Ich hab zwar endlich den Prof getroffen, mit dem ich meinen Stundenplan ausfuchsen sollte, der war auch unheimlich nett und hat mich quasi durchs halbe Gebäude geschleift. Hat sichergestellt, das meine Login-Probleme nicht von AZERTY (Was eine Geißel der Menschheit! Nicht einmal die Zahlen sind da, wo man sie vermutet. An die kommt man nur mit Shift ran. Ebenso an den Punkt. An das Ausrufezeichen aber ohne! Sag noch einer, die deutsche Tastaturbelegung wäre ungeeignet zum Programmieren.) her kamen und dass (Ach übrigens will ich keine Beschwerden hören über lange Einschübe in Klammern, die das Textverständnis erschweren. Ich kann ja auch nichts dafür, dass Text leider nur eindimensional ist ;) die Einschreiblinge von Mittwoch auch wirklich morgen (Freitag) behandelt würden, sodass ich dann auch ganz ehrlich ins Netz komme, endlich. Hat mich über Projekte informiert und über Notengebung in Frankreich („Noten über 16... naja, das kommt schon vor...”, die Noten gehen hier übrigens von 0-20, 20 ist das beste, mit 10 hat man bestanden). Ich wollte ihm nicht gleich auf die Nase binden, dass mir die Noten primär mal... nicht so wichtig sind. Nachher muss ich mich dafür auch noch der Tyrannei des Anwesenheitsliste unterwerfen (und bei Verspätungen verstehen wohl viele auch keinen Spaß).

Das, worum es mir eigentlich aber ging, nämlich das sogenannte Learning Agreement, wollte er noch gar nicht festgelegt haben. Solle erstmal gucken und dann meine Auswahl treffen. Sehr locker der Mann :) Erfrischend, bei diesem eigentlich eklig verschulten System hier in Frankreich.

Überrascht war er nur, als ich meinte, ich wäre schon eingeschrieben. Welcher Professor die Erlaubnis gegeben hätte, fragte er. Das könne nämlich nur er oder sein Kollege machen, dessen Namen ich nichtmal kannte. Anscheinend sehen die beim hiesigen Auslandsamt das nicht so eng und den Leuten bei der Einschreibung ist es wohl egal, solange sie irgendwelche Zettel mit einer Unterschrift und einem schönen Stempel drauf in der Hand haben.

Ich hab dann noch was gegessen, wobei ich das Gefühl habe, dass das Essen in der Mensa hier von Tag zu Tag schlechter wird. Eigentlich sollte man doch das Gefühl haben, dass das Essen in Mensen von Monat zu Monat schlechter wird. Es gab Polysaccharidbällchen (angeblich ein Kartoffelderivat, äußerlich mit der Krokette verwandt) mit Pfefferkornsoße und täuschend echt nachgemachtem Fleisch. Und nichtmal der Dosenthunfisch am Salat schmeckte. Und das, wo ich bei Dosenthunfisch noch nie Geschmacksunterschiede feststellen konnte.

Bin dann in meine Lieblingsbuchhandlung in Paris gefahren (nicht dass ich besonders viele ausprobiert hätte, aber die ist an sich toll: Gibert, am Boulevard Saint Michel, an dessen Ende der gleichnamige Brunnen ist, den ich schon erwähnt habe, hab aber nichts gefunden, was mich interessiert hat. Danach bin ich zur „fnac” gefahren (ja, auch auf Französisch gibt es unheimlich hässliche Wörter... „Fnack fnack!”), einer Art Saturn. Die MP3-Player da (will mir einen zulegen für die langen Métrofahrten) waren aber alle doof. Ogg/Vorbis oder gar Flac konnte nicht einer und der iPod nano ist zwar unheimlich sexy (auch wenn es da noch kleinere Probleme geben soll), aber der Preis turnt so ab. Außerdem wird beim iPod ziemlich deutlich, dass Apple halt auch nur ein kapitalistisches Scheißunternehmen ist. Die lackieren ihre Laptops und ihr Image weiß, aber dadrunter steckt nicht viel von Open Source, offenen Standards oder gar der Abkehr von DRM. Und Fotos kann man auf den iPod nano gar nur mit iPhoto ziehen. Das ist zum einen erstmal generell Scheiße, zum anderen ist genau dies iPhoto leider auch: Scheiße.

Zuhause hab ich mich dann aufs Ohr gehauen, weil ich die Nacht davor zu wenig geschlafen hatte. Insgesamt ein mäßig produktiver Tag, von dem ich euch aber immerhin schwerst ausführlich berichtet habe :)

28.9.05, 19:16 Uhr

Endlich Student!

Nachdem ich vorgestern noch fast nix zu essen gekriegt hätte, bin ich jetzt ein vollwertiger Student. War auch ein echter Akt. Ich hatte zwar irgendwie einen Termin, hab mich dann aber erstmal in die Schlange gestellt wie alle anderen. Wusste ja nicht, wo ich da genau hin sollte. Dann haben die erstmal mein Dossier überprüft. Mit dem abgesegneten Dossier in der Hand sollte ich dann den orangefarbenen Schildern folgen. Von denen gab es eine ganze Menge, sodass ich durch ziemliche viele Gänge geführt wurde. Da haben die das dann nochmal überprüft und in den Rechner eingetippt. Dann musste ich 4,57 Euro zahlen. Aber in bar ging das nicht da, dafür musste ich erst mit einem anderen Zettel in der Hand den gelben Schildern in die erste Etage folgen. Da hab ich dann bezahlt und mit der Quittung in der Hand hab ich dann versucht, die gelben Schilder wieder zurück zu gehen. In dem Raum wurde ich dann von meiner ersten Station zu einer weiteren geschickt, die mir meine Studienbescheinigungen gegeben haben und mich zu einer dritten Station geschickt haben, wo ich fotographiert wurde und mein Studiausweis ausgedruckt wurde. Sehr cool, ich dachte ich muss darauf warten, weil das so ein Plastikteil ist, aber die können Plastikkarten direkt vor Ort ausdrucken. Mit Foto. Naja, dann sollte ich zur Bibliothek, um mich da auch noch anzumelden. Hab mir von dem Fotomenschen eine Wegbeschreibung geholt, die zu lang war, um in mein Kurzzeitgedächtnis zu passen. Hab das dann trotzdem schnell gefunden und dann im Flüsterton meine Anmeldung für die Bib vorgenommen. Dafür musste ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Strichcodenummer abschreiben. Stand zum Glück in arabischen Ziffern drunter. Außerdem musste ich meine Kreuze machen, zu welchen Büchern ich Zugriff bräuchte. Ich hätte gerne überall Kreuze gemacht, man weiß ja nie, hatte aber schon das Gefühl, das die das nicht einsähen. Ich musste dann schon halb Überzeugungsarbeit leisten, Informatik- und Mathematikbücher ausleihen zu dürfen. Naja, dann war es das aber erstmal mit Lauferei. Meine Logindaten standen auch schon auf dem Leporello (der hier natürlich nicht so heißt), aber taten noch nicht. Hoffe morgen. Internet zuhause bahnt sich auch an, zwei Wochen dauert's aber mindestens noch. Wird aber auch Zeit, das Wetter wird zu schlecht für meine Mauer. Dafür sitz ich grad in der tollen Wohnung meiner Tante und hab WLAN, wenn man nur nah genug ans Fenster geht :)
Ach bevor ich's vergesse, die Feier mit meinem Onkel war schön gestern, mein Onkel und meine Tante zusammen in einem Raum sind immer wieder ein Erlebnis. Superlustig. Mein Onkel ist dabei zwar manchmal ein ziemlicher Trampel, aber daran hat sich meine Familie glaub ich schon gewöhnt.
So, dann werd ich mal wieder meiner Tante mein Gesicht zuwenden, habt ja auch erstmal wieder fast mehr als genug zu lesen auf einen Schlag :)

27.9.05, 17:17 Uhr

Na dann doch

Mein Onkel kommt doch heute Abend vorbei, um mit uns zu feiern. Ich war also seit heute Mittag auf Jück, um noch ein Geschenk zu besorgen. Ist aber glaub ich was ganz gutes dabei rumgekommen.

26.9.05, 19:26 Uhr

Der Mittelteil ohne Polizei

Warwalken ist ein mühsames Geschäft. Der Empfang war eh so mies, dass ich die Blog-Seite nicht richtig geladen bekam und dann verscheucht mich noch so ein Typ von der Firma, vor der ich saß. Wenn ich es richtig verstanden habe, wollten die das Beet sprengen, vor dem ich saß. Naja, kein Problem denk ich mir, der Empfang auf der Mauer ein paar Meter weiter ist eh nicht wesentlich schlechter als hier. Aber auch falsch, da war nämlich "Sicherheitszone", niemand dürfe sich da hinsetzen. Puh, alter Schwede, vor was für ner Firma hab ich mich da denn breit gemacht? Das Beet wurde irgendwie dann aber gar nicht gegossen, sodass ich den Eindruck gewann, dass ich da einfach ein paar Leute unheimlich nervös gemacht habe mit meinem Schleppi direkt vor ihrer Firma. Saß auch direkt vor ner Kamera, muss also bei dem Sicherheitsmann da recht präsent gewesen sein auf dem Monitor. Dachten bestimmt, ich bin ein böser Hacker und will ihr Firmennetz knacken oder so. Vorher krakeelte mir auch schon jemand aus dem Fenster zu, für welche Firma ich denn arbeiten würde. Hab nur Bahnhof verstanden, aber das lag ausnahmsweise mal nicht an der Sprache. Das wusste der aber nicht und hat das gleiche nochmal auf Englisch gefragt. Konnte ihm aber immer noch keine bessere Antwort geben. Da hatte ich schon ein bisschen Sorge, ob gleich die Bullen aufkreuzen würden (mit ihren Maschinenpistolen und Schießgewehren) und mich als Cyberkriminellen wegsperren würden. Keinen Plan, was die da geschoben haben, aber jedenfalls kam ich nichtmal mehr dazu, meine bisherigen Artikel loszuwerden, weshalb ihr noch länger auf neuen Lesestoff warten müsst. Tut mir echt leid :/ Immerhin hab ich es aber geschafft, mal ein paar DSL-Angebote zu angeln, sodass ich bald weniger von meinen abenteuerlichen Versuchen, ins Internet zu kommen, zu berichten hoffe, sondern von wirklich interessanten Dingen, die ich hier in Paris so erlebe.

Naja, was ist also sonst noch so passiert? Letzte Woche kam mein Schatz zu Besuch. Wir haben uns in zwei Marathons Paris angeguckt. (Wer es genau wissen will: Das eine Mal vom Trocadero über den Eiffelturm, den Invalidendom, den Jardin du Luxembourg, Saint Michel, die Ile de la Cité und dann irgendwo zwischen Louvre und Opéra in die Métro, weil es zu dunkel geworden war, um noch in den Palais Royal zu gehen. Das andere Mal angefangen zum Shoppen bei Printemps-Haussmann und Lafayette, an der Oper vorbei, wo wir eine Demo gesehen haben, die gegen die fehlende Krankenversicherung für Ausländer auf die Straße gegangen sind und eine Italienerin, die ihr Kind erst an den Haaren gerissen hat, dann volle Möhre die Hand ins Gesicht der schreienden kleinen gepfeffert hat und ihr dann wieder an den Haaren gezogen hat – ohne Worte, dann endlich in den Palais Royal, von da vorbei an St. Eustache und am Forum des Halles zum Centre Pompidou.) Am Centre Pompidou haben wir uns dann die Artisten und Schauspieler auf dem Platz davor angeguckt. Die beziehen immer das Publikum mit ein, was sehr lustig ist, solange es einen nicht trifft. Leider hatte es der letzte auf mich abgesehen und zerrte mich nach vorne, um an einer spontanen Inszenierung von „Dallas, version japonaise” teilzunehmen... als derjenige, der die Filmklappe bedient und somit nichts anderes zu tun hat, als „Action huit” oder so zu rufen und immer einen Rüffel dafür zu kriegen, dass er das zu leise getan hat, an der falschen Stelle oder mit zu wenig Elan zu seinem Klappenpunkt gewatschelt ist. Naja, Dani meinte, ich hätte ne gute Figur gemacht dabei und das ist ja immerhin die Hauptsache.

Mein Schatz ist dann gestern leider viel zu früh wieder abgereist. Ich hätte auch um ein Haar seit langem mal wieder geweint... aber eben auch nur um ein Haar. Vielleicht sollte ich anfangen, West zu rauchen.

Heute bin ich dann zur Uni, um mich mit jemandem zu treffen, der mir sagen kann, in welches Schuljahr ich eingestuft werde hier, damit ich mich auch endlich einschreiben kann, wofür ich einen Termin (ja, man braucht hier anscheinend einen Termin dafür) am Mittwoch habe. Dieser Jemand war aber nicht da und kommt auch nicht – ratet mal – vor Donnerstag wieder. Naja, hab mir dann selber ein Jahr ausgesucht um vom hiesigen Auslandsamt absegnen lassen.

Auf dem Weg nach unten habe ich dann zufällig Caro getroffen, eine Kommilitonin aus Bielefeld. Die wohnt in einem Studentenwohnheim hier und kannte dadurch schon ganz viele andere Erasmusstudenten. Ich hab dann in ziemlich kurzer Zeit ca. 19-20 Millionen Menschen kennengelernt, deren Namen ich mir natürlich auch alle merken kann... war aber trotzdem schön, mal was anderes als die bisherige Anonymität. Und endlich mal Leute, die auch mieses Französisch sprechen.

Eine von den Erasmusstudenten hat übrigens bedauernswerterweise hier erst gemerkt, dass sie Franzosen auf den Tod nicht ausstehen kann... muss man auch erstmal bringen. Dementsprechend zog sie denn auch in einer Tour über Franzosen und Frankreich her. Fand ich ziemlich anstrengend.

Hab dann zum ersten Mal in der hiesigen Mensa gegessen. 2,70 Euro sind ok, vor allem, weil es Salat gibt zum Selberbauen, eine Nachspeise zum Aussuchen und das Hauptgericht inklusive Beilage, das Wasser ist umsonst, allerdings ist das hiesiges Leitungswasser und das hat immer diesen Hauch von Chlor. Die Frau an der Kasse hat sich allerdings ziemlich angestellt, weil ich noch keinen Studiausweis habe. Caro wollte eigentlich für mich zahlen, wie man das in Bielefeld halt auch immer so macht, aber die meinte nur, dass sie das ja gerne tun könne, aber sie müsste trotzdem meinen Ausweis sehen. Naja, sie hat sich letztendlich zu einem „Na gut, EINMAL, aber kein zweites!” überreden lassen. Das Essen war übrigens ok. Der Fisch war lecker, der Reis kalt, aber ich hätte ihn ja auch heiß machen können, es standen da nämlich öffentliche Mikrowellen rum =)

So, morgen ist dann ein Tag für Diverses. Mein Onkel hat Geburtstag, aber so rar wie er sich bisher macht, weiß ich nicht, ob das den Tagesablauf beeinflussen wird. Ich hoffe deshalb mal, dass ich dazu komme, mich um mein Internet zu kümmern und den kleinen Oscar mal wiederzusehen. Mittwoch bin ich dann gespannt, wie diese Einschreibung so läuft.

20.9.05, 15:08 Uhr

And in Paris, you can buy a beer at McDonald's.

Das hab ich zwar nicht gemacht, aber trotzdem sind die McDonald's hier ein Erlebnis. Insbesondere gibt es vor dem Louvre ein McDonald's, das draußen Stühle stehen hat (in Lokalpolitikerdeutsch auch mit "Außengastronomie" bezeichnet). Da war es mir aber zu laut, deswegen bin ich weiter die Champs-Elysée hochgewandert und hab dort ein neues schniekes McDonald's gefunden, was sie im Stil einer Großraumdisse gebaut haben, samt MTV-Verschnitt auf Dutzenden von Monitoren und einer Leinwand. Ein Maxi-Menü kostet denn auch über sechs Euro, allerdings mit einer "little difference": Wer, wie ich, schon immer fand, dass so eine Ketchup-Packung nicht reicht für ne große Pommes, der wird in dem McDonald's ziemlich glücklich werden. Da kriegt man nämlich nicht nur eine, auch nicht zwei, sondern *fünf* von den Packungen zu einem popeligen Menü. Hab mich schon gefragt, ob die darauf spekulieren, dass Leute das mit nach Hause nehmen und immer, wenn ihre drei übrigen Pakete aufgebraucht sind, gleich wieder zu McDonald's rennen, anstatt sich ne richtige Flasche Ketchup zu kaufen... Kleines Detail am Rande: In Frankreich kürzt man McDonald's zu "McDo" ab, das ist sogar geschützt hier.

Im Palais Royal

WLANs finden ist wirklich eine Achterbahn der Gefühle. Ich hatte ein gutes Gefühl, zum Palais Royal zu gehen, weil man dort schön sitzen kann und rundherum eine Menge Wohnungen von bestimmt stinkreichen Leuten sind. Klappe hier also mein Notebook auf und finde relativ wenige (sieben) Netze, allerdings alle zu. Die meisten Namen wie "Wanadoo_e194". Klingt irgendwie giftig. Eins hieß aber einfach "palais". Das fand ich ebenso interessant wie einfallslos, also hab ich als Passwort auch einfach mal "palais" probiert. Klappte wie erwartet nicht. Hab's dann noch mit "royal" probiert... und die erwartete Fehlermeldung blieb einfach aus. "Nein, wie geil ist das denn?", dachte ich mir. Aber der Rückschlag kam dann auch wieder sofort – nicht mal Namensauflösung hat das Ding gemacht, geschweige denn Web oder sonstwas. Tolle Wurst.

Ansonsten ist der Garten im Palais Royal aber so schön wie immer. Ich mag es wirklich gern, hier zu sitzen: Es gibt einen großen Springbrunnen, ein tolles Gebäude drumherum, überall stehen Kunstwerke und es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Man ist mitten in Paris, ohne gleich so viel Volk um sich zu haben, weil der Garten hier etwas abgeschieden ist.

Jetzt werd ich aber mal versuchen, etwas Essbares aufzugabeln. Das ist hier gar nicht so einfach, wenn man es bezahlen können will. Diese blöden Touris mit zu viel Geld. Wird wahrscheinlich doch wieder auf McDonald's hinauslaufen.

Der Riesenkindergarten

Ich sitz hier grade auf einer Wiese des Campus' meiner neuen Uni. Ich hatte mir ja irgendwie ein paar Gebäude mit Parks dazwischen vorgestellt. Es sind eher sehr sehr viele Gebäude mit Straßen dazwischen. Aber drei Bänke habe ich dann doch gefunden, umgeben von ganz viel Gras. Sogar ein völlig nutzloser grasbewachsener Graben, was sehr schön ist, weil ich völlig nutzlose grasbewachsene Gräben unheimlich toll finde.

Ansonsten hab ich mir grade unheimlich einen abgebrochen, um mit der Frau im Akademischen Auslandsamt, das hier Service des Relations Internationales heißt, zu kommunizieren. Aber ich bin jetzt angemeldet für ein Einführungstreffen übermorgen und hab außerdem eine vorläufige Einschreibebestätigung, mit der ich ein relativ billiges Métroticket kaufen kann. Allerdings wohl erst ab November, weil die für relativ billige Métrotickets viel viel länger brauchen als für normale. Muss mich also erstmal mit herkömmlichen Wochen- und Monatzkarten (Carte Orange, ist aber bei einer Woche Gültigkeit gelb hab ich mir sagen lassen) rumschlagen, aber das ist so oder so mal fällig, weil es sonst der totale Krampf ist, mit dem hiesigen ÖPNV zu fahren. Muss dauernd aufpassen, dass man nicht aus der erstandenen Zone herausfährt, sonst... knüpfen sie einen auf oder man kommt nicht mehr aus dem RER oder so. Das hat mich ja wirklich überrascht, dass ich um aus dem RER rauszukommen, nochmal meine Karte brauchte. Frage mich was passiert wäre, wenn ich die kurz vorher entsorgt hätte, als klar war, dass keine Kontrolle mehr kommt oder so. Mit der Métro kann man hingegen soweit ich weiß aus der Pariser Zone herausfahren, mit dem RER wie gesagt aber nicht und mit dem Bus brauch man eh bei jeder Fahrt ein neues Ticket. Alles sehr befremdlich.

So, jetzt werde ich trotzdem mal irgendwie nach Paris reinfahren, in der Hoffnung, dass ich es aus der Métro wieder rausschaffe.

Ach ja, habe ganz vergessen zu erzählen, wie ich mich erstmal auf dem Campus verlaufen habe: Habe nämlich erstmal den falschen Ausgang genommen und mich gewundert, dass da ganz normale Wohnhäuser mit Nichtstudenten auf dem Campusgelände stehen. Hat sich rausgestellt, dass die Postfilialen hier sehr eng gesät sind und ich mich an der falschen orientiert habe. Naja, irgendwann wurden die Gebäude dann auch futuristischer und die Straßennamen waren die von allen möglichen Physikern. Allerdings gibt es hier auch auf dem Campusgelände eine richtige Einkaufsstraße und – und das ist ein echter Vorteil gegenüber Bielefeld – eine Apotheke!

19.9.05, 19:27 Uhr

Nachtrag

Ich sitz hier grade ziemlich ungemütlich auf ner Mauer und mein Hintern wird langsam kalt. Trotzdem war das Warwalking hier, um ein offenes WLAN zu finden, eine der schönsten Sachen hier bisher, da ich so ein bisschen Paris auf eigene Faust erkundet habe. Außerdem eine interessante Erfahrung: 102 WLANs, davon allerdings nur 17 offen. Und meist entweder zu schwach oder nicht mit einem passenden Platz zum Sitzen ausgestattet. Naja, hoffe, ich habe bald DSL. Entschuldigung, wenn ihr lange warten musstet und auch, wenn ihr die nächsten Tage noch etwas warten müsst. Die anderen Artikel sind übrigens nur per Copy'n'Paste eingefügt, hoffe, dabei sind nicht zu viele Fehler entstanden und die Zeiten sind auch die Zeiten der Erlebnisse, hab das alles am Sonntag geschrieben, vorher war gar keine Zeit. Dieser Artikel hier ist live geschrieben und mir friert langsam wirklich der Arsch ab. Trotzdem eine tolle Sache, dieses WLAN, irgendwie voll faszinierend, dass ich hier mitten auf der Straße (naja, fast) hocken kann und im Internet rumwurschtele :D Aber bevor ich festfriere oder mich einer der Gendarme mit Gewehr (!) erwischt, mach ich mich lieber vom Acker. Bis demnächst.


PS: Morgen früh geht's zum ersten Mal zur Uni, allerdings ohne groß was zu tun. Nur eine kleine Anmeldung und "ma' guggn". Bin trotzdem sehr gespannt :)

PPS (Nachtrag zum Nachtrag): Ich hatte mein Lager, ohne es zu wissen, übrigens direkt bei meinem Onkel um die Ecke aufgeschlagen. So bin ich, als ich mich grade auf den Rückweg gemacht hatte, über ein Straßenschild gestolpert, das mir sehr bekannt vorkam und hab tatsächlich weiter unten das Haus meines Onkels erspäht. Bin dann noch auf nen Sprung bei ihm vorbei und hab ihn so auch endlich zu Gesicht bekommen :)

18.9.05, 13:46 Uhr

Endlich!

Puh! Ich wollte schon längst was schreiben, aber daran war nicht mal zu denken. Auch jetzt, wo ich das hier schreibe, weiß ich noch nicht genau, wie ich das ins große weite Internet schaffe (oh Gott, meine Mailbox quillt ganz bestimmt grade über...), aber es wird sich schon was finden. Außerdem habe ich Angst, dass keine Sau den ganzen Kram, den ich mitzuteilen habe, lesen wird. Ich versuche dieses Problem einzudämmen, indem ich das ganze in mehrere Artikel aufteile.

15.9.05, 11:45 Uhr

Die Ankunft

Nach einer ziemlich langen Fahrt, die um halb vier Uhr morgens begann, bin ich dann endlich in Paris angekommen. Als ich mir dann das Zimmer angeguckt habe, in dem ich wohnen sollte, hat mich erstmal ein ziemlicher Schlag getroffen: Es wurde von meiner Oma seit Jahren als Abstellkammer benutzt und obwohl sie schon ziemlich viel rausgeräumt hatte, sah es immer noch unheimlich wüst und vollgestopft aus. Ich hab dann auch ganz schnell alle Hoffnung fahren lassen, dass ich mich jemals darin wohlfühlen könnte, was mich ziemlich runtergezogen hat.

Glücklicherweise hatte ich Dani bei mir, mit der zusammen das Zimmer ziemlich schnell Ansätze von Aufgeräumtheit gezeigt hat und jetzt, wo ich meine Bücher untergebracht habe, ein neuer Schreibtisch am Fenster steht, trotzdem mehr Licht ins Zimmer fällt und ein neues Schlafsofa in Aussicht steht, fange ich an, mich richtig wohl da zu fühlen.

Leider habe ich noch nicht wirklich irgendwas von Paris gesehen, was aber vor allem daran liegt, dass mein Vater aus Spanien hier ist und ich so ziemlich viel Zeit mit der Familie verbringe. Meinen Onkel habe ich dabei aber leider noch nicht gesehen, weil er bei seiner Freundin ist, die Freitag Geburtstag hatte. Dafür meine Tante jeden Tag, die zum Glück nicht arbeiten muss, weil sie grade meinen kleinen Cousin Oscar bekommen hat. Ein ganz süßes kleines Baby :)

Ich hoffe, dass ich aber in der nächsten Zeit, wenn mein Einzug komplett ist und der Papierkram mit Uni, RATP und Internetprovider X abgeschlossen ist, endlich dazu komme, Paris zu genießen: Cafés auszuprobieren, Spaziergänge zu machen (wenn das Wetter hält) und überhaupt ein bisschen aus der Bude zu kommen, selbst wenn sie mich nicht mehr so abschreckt wie zu Anfang. Ich hoffe nur, dass mich das echte Leben nicht auch weiterhin so penetrant so einholt wie jetzt gerade. Na was ich immerhin schon geschafft habe ist, mich mit Paté und Cornichons einzudecken – die werde ich mir jetzt mit lecker Baguette zu Gemüte führen :)

Danach zieht es meine Aufmerksamkeit aber erstmal wieder nach Deutschland, weil um 18 Uhr die Wahlergebnisse bekannt gegeben werden. Leider gibt's hier nichts in der Glotze darüber, deswegen ruf ich meinen Schatz an, der selbst grade erst wieder zuhause angekommen ist.

14.9.05, 22:00 Uhr

Der Umzug

Schon die beiden Tage vor dem Umzug haben einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt, was die Notizendichte in meinem Terminkalender angeht. Am Umzugstag selber hat dann auch noch Murphy voll zugeschlagen. Es hat nicht alles in den Bulli gepasst, war dementsprechend eine elende Schlepperei, wir haben den Bulli dann unter einem Dach verkantet und dann kamen wir später als vereinbart zur Rückgabe und konnten vorher nicht verlängern, weil danach schon jemand gebucht hatte, den wir dann im sprichwörtlichen Regen stehen ließen. Zum Glück haben mir so viele Leute geholfen, sonst wäre das alles eine einzige Katastrophe geworden. So war es einfach ein weiterer ziemlich stressiger Tag.

9.9.05, 20:30 Uhr

Der Abschied

Freitag Abend wollte ich eigentlich nur zu Florian und Anias griechischem Abend gehen (ich hatte mich schon so auf die Dias gefreut) und ich hab tatsächlich trotz einiger Patzer vorher nicht viel geahnt von der kommenden Überraschungsparty. Und während ich noch überlegte, dass die Tür im Keller doch eigentlich die falsche wäre, um, wie angekündigt, Getränke rauf (in die unaufgeräumte Wohnung, aber ich dachte mir halt, das müssen die wissen, wie ihre Wohnung aussieht, wenn sie Leute einladen) zu schleppen, war es auch schon zu spät, um noch vorher Verdacht zu schöpfen :) "ÜBERRASCHUNG!" – Ich dachte immer, das gibt's nur im Fernsehen! Vielen Dank an all die beinahe 20 Gäste, die mir so einen schönen Schock bereitet haben! Ich brauchte erstmal ein paar Minuten, um mich wieder zu bekrabbeln, so überwältigt war ich. Und vor allem vielen Dank an meinen Schatz, der die Idee hatte und an Marcel, der einen Großteil der Organisation übernommen hat. Das war wirklich ein toller Abschied, euch alle nochmal zusammen zu haben und das auch noch meinetwegen und nicht, weil ihr mir zufällig über den Weg lauft und ich so noch "tschüs" sagen kann. Das hat mir wirklich viel bedeutet und ich freu mich jetzt noch ganz doll, wenn ich daran denke :)

6.9.05, 23:17 Uhr

...muss der Spieltrieb wohl grenzenlos sein.

Halt, einen Nachtrag hab ich noch. Ich war nämlich mal wieder Spielkind und hab ein bisschen mit Google Maps rumgerödelt. Wollte euch die Highlights nicht vorenthalten: Zunächst mal der Eiffelturm, muss ja schließlich. Genauso der Louvre. Wenn ihr von da aus die Champs-Elysées verfolgt, kommt ihr zum Arc de Triomphe und schließlich kurz hinter der Seine nach La Défense.

Saint-Michel ist wohl der Ort, wenn man sich in Paris treffen will... so ähnlich wie die Jahnplatzuhr in Bielefeld (kein Kommentar). Saint-Michel liegt im Quartier Latin; leider kann ich den bekannten Brunnen dort auf dem Satellitenbild beim besten Willen nicht erkennen.

Was man, wie ich finde, gut erkennen kann ist das Centre Pompidou. Aber auch hier ist der zugehörige Brunnen eher zu erahnen.

Hübsch ist auch La Géode von oben, die große Metallkugel in der Cité des Sciences et de l'Industrie in La Vilette. Da bin ich als Kind so ziemlich bei jedem Parisurlaub gewesen :)

Und das wichtigste zum Schluss: Da wohn ich demnächst, in dem Haus an der T-Kreuzung unten in der Mitte im Bild, genau unter dem rechten der drei länglichen Häuser :) An dem Kreisel fährt der Bus ab, den Supermarkt müsste man da auch irgendwo sehen können, hab aber vergessen, wo genau der liegt und die Métro ist die Straße runter Richtung Süden bis man an die Schienen kommt. Also ich find Google Maps ne faszinierende Sache :) Viel Spaß beim selber spielen!

5.9.05, 21:04 Uhr

On y va !

In kaum mehr als einer Woche geht's los. So richtig begriffen hab ich das noch nicht. Alles hier ist noch viel zu alltäglich. Klar, ich verbringe die meiste Zeit mit Vorbereitungen und meine halbe Wohnung ist schon in Kartons, aber drin leben kann man ja irgendwie noch normal... Naja, in ner guten Woche wird es wohl ziemlich real werden für mich. Und ich kann es kaum erwarten, Bielefeld endlich hinter mir zu lassen und Paris zu erleben! Und ihr, die ihr das hier lest, seid alle herzlich eingeladen, das alles mit mir zu erleben :)

Vielen Dank übrigens an dieser Stelle an Jörn, der mir mit seinem Blög erst die Idee in den Kopf gesetzt hat, dieses Blog hier aufzumachen.

Ich bin jedefalls schon ganz gespannt, wie meine neue Kindergartenuni wohl abseits ihrer albernen Webpräsenz so ist. Meinen neuen Cousin Oscar werde ich dann auch zum ersten mal sehen und natürlich zum ersten mal Paris als eine Stadt wahrnehmen, die ich nicht besuche, sondern in der ich wohne (zumindest nahe dran)... komisches Gefühl das.

Naja, von allen komischen Gefühlen, die ich haben werde, kann ich euch ja dann vor Ort berichten. Weiß zwar noch nicht, wo genau ich mein Internet herbekommen werde, aber wird sich schon was ergeben. Ich hoffe ja immer noch auf ne Menge offener WLANs. Bisher ist Paris da anscheinend noch nicht gut kartographiert, aber das was kartographiert ist, lässt einiges hoffen.

Also dann, bleibt dran! :)