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Frog Blog

30.4.06, 16:58 Uhr

Apple-Bugs und High-Tech-Bilder

Das nebenstehende Bild vom Haus vor meinem Fenster ist böse. Ganz böse. Es handelt sich dabei um mein allererstes eigenes HDR-Bild. Das an sich wäre ja noch ne tolle Sache, denn diese Fotos können extrem geil aussehen und sind sowieso der letzte Schrei. Schade nur, dass es noch keine freie Software gibt, die das kann – CinePaint ist noch am nächsten dran, aber nicht in der Version, die in Fink ist – noch nicht einmal für nixe Software. Photomatix ist das bekannteste Werkzeug, aber es verschandelt in der Demoversion nach dem entscheidenden Schritt die Fotos mit Schriftzügen im Bild. Pretty much unbrauchbar also (oder 100$ zahlen, Opfer!). Das oben ist also ein Screenshot.

Naja, warum aber ist das Bild jetzt böse? Während meiner Versuche, es in verschiedenen Graphikformaten zu speichern bevor es wasserzeichenverseucht wird, habe ich auch OpenEXR probiert. Dabei kam das da raus. Aber bevor ihr auf den Link klickt, stellt sicher, dass sich auf dem Gehäuse eures Computers kein angefressener Apfel befindet! Denn dann könnte es sich um einen Mac handeln und der stirbt, wenn er auch nur das Verzeichnis aufmacht, in dem sich diese Datei befindet. Naja, der Finder stirbt (und wird automatisch neugestartet), aber wenn ihr das Ding auf euren Desktop ladet, dann stirbt er immer wieder, keine Aussicht aufs Nirvana. Außerdem kann man den Safari damit auch umbringen, wenn er nur eine Webseite lädt, die dieses Bild enthält. Ich hab natürlich gleich eine Mail an Apple geschickt... und eine an Heise ;) Die haben aber noch nicht reagiert, ebensowenig wie der Moderator der Bugtraq-Mailingliste. Vielleicht interessiert die sowas erst, wenn man nachgewiesen hat, dass mit dem Bug das Einschleusen von Code möglich ist. Naja, mir soll's wurscht sein, ich benutze den Safari nicht und weiß jetzt, dass ich bei den eher seltenen .exr-Bildern aufpassen muss.

'Viewer Advisory: The preceding program contained scenes of extreme violence and should not have been viewed by young children.' – Aus 'Die Simpsons', einer der wenigen absolut genialen Fernsehserien.Viel verwendet werden die wohl vor allem im Filmbereich und – Vorsicht, ultra-gekonnte Überleitung – da hat ein gewisser Willy im Filme-und-so-Forum einen tollen Tipp rausgerückt: Es gibt jetzt einen Dienst, den man beauftragen kann, einem Fernsehsendungen aufzunehmen. Besonders toll für mich, der ich schlecht an deutsches Fernsehen rankomme momentan und nicht einmal die Öffentlich-Rechtlichen rücken ja – von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen – ihre Sendungen im Netz raus, obwohl man dafür jetzt GEZ blechen soll. Entweder oder irgendwie. Wie auch immer, jedenfalls ist man jetzt nur noch zweitrangig darauf angewiesen, dass die Fernsehsender einem ein paar Brocken ihres Programms hinschmeißen, auf www.onlinetvrecorder.com gibt es diesen Für-lau-Service, dem man sagen kann, welche Sendungen man aufgenommen haben will und dann tut der das, kodiert sie und man kann es sich dann runterladen. Das Runterladen ist noch das größte Problem an der Sache, weil deren Serverkapazitäten beschränkt sind und man so entweder lange warten oder auf P2P ausweichen muss. Letzteres wäre ja nicht so schlimm, aber die gut zu bedienenden Torrents sind nicht für jede Sendung verfügbar und eMule tut bei mir irgendwie nicht, was es soll. Wenn man die Dateien erstmal hat, sind sie in einer Art DRM-Container, das ist wohl aus rechtlichen Gründen nötig, damit man nicht Sendungen, die man gar nicht in Auftrag gegeben hat, gucken kann. Es gibt ein kleines Programm, das für Windows, Linux und Mac OS verfügbar ist, das den Container entfernt, was zwar nur ein kleiner Arbeitsschritt ist, aber aus einer eventuell großen Datei erstmal zwei macht und außerdem ist mir das mit dem komplizierten Download und dem Auspacken für kleine Sendungen wie Arte Info irgendwie zu aufwendig. Dann kommt dabei leider nur ein WMV raus, DivX ist aber in Planung.

Find ich jedenfalls eine tolle Sache, noch nicht so bequem wie Podcasts, aber mal ehrlich, so viel man aufs Fernsehen zurecht schimpft (Eiskalte Engel gestern war schon wieder geschnitten!), die Qualität spielt im Schnitt doch noch in einer anderen Liga. Gerade, wenn man sich so schön die Rosinen herauspicken kann!

27.4.06, 20:45 Uhr

Mein RAM ist da!

Virtuelle Desktops gehen nicht, Angst haben vor großen Webseiten mit vielen Bildern, mehr als drei Tabs im Firefox sind tabu, Filme ohne Ruckeln während der ersten Minuten gibt es nicht, PDFs öffnen ist eine Geduldprobe, Bildbearbeitung eine Zumutung, zwischen zwei Applikationen hin- und herschalten ebenso (oftmals 20 Minuten Wartezeit), 10 Minuten auf eine einfache Tastatureingabe warten passiert auch schonmal (während der Zeit hat das Ding den Mittelteil oft schon wieder vergessen), man sollte besser ein gutes Buch neben dem Rechner liegen haben und IRC und RSS-Feeds muss man sich trotz allem vollkommen verkneifen... all das ist jetzt VORBEI! NIE, NIE WIEDER! Leute, ich bin ja so froh, ihr könnt es euch gar nicht vorstellen!

So viel hab ich glaub ich noch nie gleichzeitig geöffnet und ich merke nichtmal was davon! Darunter eigentliche Todeskandidaten wie iPhoto und Gimp. Auch gleichzeitig. Xchat zu öffnen habe ich völlig vergessen, so lange ist es schon her, dass ich das IRC genießen konnte.
Nach dem Einbau, vor dem ich halbwegs Schiss hatte, weil ich beim letzten Mal als einziges Ergebnis einen abgebrochenen Kondensator am RAM-Riegel vorzuweisen hatte (und in der Tat ist die Benutzerfreundlichkeit bei iBooks vorbei, sobald man die Haube aufmacht) und einem umfangreichen Test, der Gott sei Dank vom neuen Riegel bestanden wurde, habe ich zum ersten Mal mein Mac OS X mit 1,25 GB GiB statt 256 MiB (Himmel, klingt das scheiße!) gestartet. Kein Beinahe-Deadlock mehr beim Starten, Programme öffnen sich mit einer Geschwindigkeit, die ich nie für möglich gehalten hätte, ich kann öffnen, was ich will und hab immer noch Speicher frei... es ist das Paradies!

Da vergisst man dann auch ganz schnell, dass alleine die Lieferung nach Frankreich ewig gedauert hat. Was der DPD dabei zu verantworten hat, weiß ich nicht, aber das französische Chronopost International hat besonders offensichtlich Mist gebaut. Zum einen gab's erstmal nur den Zettel zum Paket, obwohl ich den ganzen Morgen da war, zum anderen stand da als Ablieferungsdatum der 25. drauf. Heute ist aber der 27.! Die Vermutung liegt nahe, dass da der 48h-Garantie, die die Firma verspricht, etwas nachgeholfen werden sollte. Aber egal, Hauptsache, ich habe meinen geliebten RAM jetzt. Ich kann kaum glauben, dass dies immer noch derselbe Computer ist, an dem ich sitze!

24.4.06, 03:13 Uhr

Osterwoche mit Dani Teil 3

Montag war das Wetter dann endlich wieder so richtig toll und wir haben einen laaaangen Spaziergang an der Seine gemacht. Angefangen hat er beim Parc André Citroën, in dem wir unter anderem in einem tollen Gewächshaus waren, das ich bei meinem letzten Besuch da nicht betreten habe und in dem ich wirklich bereut habe, meine Kamera nicht mitgenommen zu haben. Dann ging es vorbei am Eiffelturm und den unzähligen anderen berühmten Sehenswürdigkeiten am Ufer der Seine bis hin zur Île de la Cité, mit einer kleinen Pause auf der tollen Passerelle Solférino, wo mir der Zettel mit dem Passwort für die Rechner in Marne-la-Vallée fast in die Seine geflogen wäre. Da Dani noch nie in Notre-Dame war, war das natürlich auch Pflichtprogramm, wo wir eh grade da waren. Da war sogar eine Ostermesse grade, was irgendwo schick war, andererseits konnte man schlechter gucken und Dani kann außerdem Weihrauch nicht ab. Also sind wir dann wieder gegangen und nach Hause gefahren. Da gab's dann lecker Osteressen, nämlich Hähnchengeschnetzeltes mit Champignons und Klößen. Sehr lecker!

Am nächsten Tag hatte Dani spontane Lust auf Zoo, also ging es in den Zoo de Vincennes. Natürlich habe ich an dem Tag meine Kamera mitgenommen und ich habe auch extra noch geprüft, ob ich den Akku drin habe. Man weiß ja, wie das ist, man lädt den Akku über Nacht auf, damit man auch besonders viel von der Kamera hat und dann vergisst man ihn wieder reinzutun. Ich aber hatte meinen Akku dabei und wähnte mich deshalb albernen Spinnereien des Apparats ausgesetzt, als im Zoo angekommen das Objektiv nicht ausfahren wollte. Leider lag das aber daran, dass ich eine Sache nicht kontrolliert hatte, die eigentlich auch nie sein muss: Die Speicherkarte lag sicher verwahrt zuhause! Ich hatte nämlich am Tag zuvor Jokey gespielt, weil ich sowohl meine 32-MB-Zweitkarte bei Oscar vollgeknipst hatte, als auch Dani ein paar Bilder auf ihrer hatte. Und dann die große nicht direkt wieder zurückgetan... nie wieder! Furchtbar, lauter tolle Tiere und ich hab keine Kamera. Das wünsch ich meinem ärgsten Feind nicht (hab ich überhaupt einen argen Feind?). Und von daher müsst ihr auch mit unbeschmücktem Text vorlieb nehmen. Irgendwann geh ich nochmal zurück und mache Fotos von den Tieren. Vielleicht dann, wenn sie wieder da sind, denn bestimmt die Hälfte der Attraktionen war einfach außer Haus: Die Löwen waren sonstwo, die Gibbons kriegten ein tolles neues Gehege, das der Eisbären war auch baufällig und die Elefantinnen waren zum Poppen in einem anderen Zoo.

Zum Glück gab es noch ein paar Tiere, die geblieben waren. So zum Beispiel Seelöwen (Wow, sind die riesig! Und dabei unter Wasser erstaunlich elegant.), Pinguine (zu geil die Viecher, standen aber da wie Salzsäulen), Erdmännchen (hätt ich stundenlang zugucken können), Giraffen (und zwar wie Sand am Meer, aber tolle Tiere), Känguruhs (die aber nicht springen wollten), Pfaue (radschlagfaul allerdings, hat nur so ein lütter gemacht, aber – nichts für ungut – bei dem kam das irgendwie nicht), weiße Wölfe (träge, aber eindrucksvoll), Flamingos (kann man die eigentlich auch blau färben?) und alles mögliche andere Getier wie Lamas, Gazellen etc. Außerdem erwähnenswert die Paviane, die gerammelt haben wie die Karnickel, nur dass sie sich dabei ständig gegenseitig gestört haben. Aber es war echt der Wahnsinn, in irgend einer Ecke des Geheges waren quasi dauernd welche dabei oder wären es zumindest gewesen, wenn Paviane nicht anscheinend eine durchschnittliche Zeit bis zum Orgasmus von 2,5 Sekunden hätten. Es gab auch einen Pascha, der die ganze Zeit im Gehege im Kreis stolziert ist (immer im Kreis, immer im Kreis... Alter!) und ab und zu eine seiner Frauen, die ihm dauernd gefolgt sind, beschnüffelt hat und wenn er wollte, hat er sie juste gepoppt und ist dann weiterstolziert. Erstaunlich, denk dir eine prollige Karre unter seinen Hintern und du hast einen Homo sapiens.

Oh und aus der Vorlesung über Mathematisierung in der Biologie, für die ich grade lerne, habe ich die Anekdote, dass ein Prof, der sich mit Fellzeichnungen beschäftigt hat, unbedingt wissen musste, ob die Streifen von Zebras unterm Bauch weitergehen oder nicht. Und in der Tat tun sie das nicht, dafür hatten aber die Zebras hier im Zoo zwei Streifen unter dem Bauch, die senkrecht zu den anderen verliefen. Und am Hals gingen sie einmal rum, aber unten liefen sie nicht ganz exakt zusammen. Sehr interessant – keine Ahnung, was das bedeutet.

Wir wurden dann von einem sehr netten Wärter herauskomplimentiert, nachdem wir grade noch Rentiere und kleine, dicke Ziegen auf kurzen Beinen begutachtet hatten und dann ging es wieder nach Hause, wo Dani einen sehr leckeren Kartoffelauflauf gemacht hat, da meine Oma wieder zurück war und Nudeln deswegen ausschieden.

Am Mittwoch schließlich haben wir uns nur noch kurz in den Park begeben, den mir meine Oma hier neulich in Montrouge gezeigt hat und auch das Essen musste schnell gehen – es gab Crêpes. Denn am Abend hatte ich die traurige Pflicht, Dani wieder dem unbarmherzigen Flughafen zu überantworten. Und jetzt wieder vier Wochen Durststrecke. Gemein.

Auf dem Rückweg, aber noch am Flughafen, musste ich dann feststellen, dass mein Englisch – nicht nur mein Deutsch – auch schon gelitten hatte: Jemand wollte mir seine Carte Orange geben, weil er drauf und dran war, das Land zu verlassen. Ich brauchte die ja aber dank Carte ImaginR nicht und lehnte dankend ab mit den Worten: „No, thank you, I've got a ticket for whole the year!” For what bitteschön? „pour toute l'année” ist durchaus korrektes Französisch, aber das macht dieses Englisch ja nicht besser. Verdammte Tat.

Nachtrag: Ich habe völlig die Geier unterschlagen. Die gab es nämlich auch noch. Im Zoo jetzt mein ich. Allerdings sehen die nur von hinten hübsch aus. Oh und andere Affen gab es auch, aber die rannten nicht so rum, sondern saßen mehr in der Gegend rum und brüllten ganz fürchterlich. Und hatten rote Gesichter, die so aussahen, als wären sie frisch transplantiert worden. Kamen aus Japan und ich glaube ich weiß jetzt, wo in manchen Anime die Inspiration zu so Viechern her kam, bei denen das Gesicht auch so aussieht, als gehöre es nicht zum Rest des Tiers. Zum Beispiel dieser Waldgott in Prinzessin Mononoke.

23.4.06, 20:01 Uhr

Osterwoche mit Dani Teil 2

Also zunächst hat Dani mich nach Teil 1 darauf aufmerksam gemacht, dass ich ja das „beste” vergessen habe: Zunächst wurde nämlich Dani im Grünstreifen hinter dem Viaduc des Arts von einem Vogel bombartiert und ich musste den Ekel, der sich im Haar verteilt hatte, mit der ressourcenmäßigen Beschränkung auf ein einziges Taschentuch und unter weitgehender Schonung meiner Hände wegmachen und für die Entfernung dieses Markers hat mir dann ein Vogelkollege auf dem Rückweg beim Fotografieren von Blumen fünf Minuten von zuhause die gerechte Strafe zuteil werden lassen und mir auch gleich nochmal auf die Birne gekackt. Verdammte Viecher!

Nun ja, das gesagt war ich glaub ich Freitag stehen geblieben. Samstag war das Wetter ungleich weniger einladend und so sind wir den auch zuhause geblieben. Eigentlich wollten wir abends mit Florian in eine andere Couscous-Kneipe gehen, aber Florian fühlte sich nicht besonders und wir waren eh so faul, dass wir keine großen Anstalten unternahmen, alleine loszuziehen.

Dafür rief aber irgendwann meine Tante an und fragte, ob das Angebot noch stehen würde, einen Tag auf Oscar aufzupassen. Eigentlich wollten wir das am Montag machen, damit meine Oma dafür nicht früher aus dem Urlaub hätte zurückkommen müssen, aber das wollte meine Tante nicht. Umso erfreuter waren wir da natürlich, dass da doch noch was draus wurde, wenn auch um einen Tag verschoben. Die Firma, bei der meine Tante arbeitet, hat sich nämlich das Osterwochenende ausgesucht, um umzuziehen, sodass meine Tante das ganze lange Nicht-Wochenende schuften musste.

Der Sonntag stand also ganz im Zeichen meines kleinen Cousins, zu dem wir um Mittag rum fuhren. Er hatte wie üblich gute Laune, bis er irgendwann müde wurde, was man daran merkt, dass er etwas nökelig wird (aber zum Glück nicht rumschreit, Babys machen so einen Lärm, wenn sie schreien). Damit entsprach er sogar ganz gut der Schlafbedürfnisvorhersage von seiner Mama und wir haben ihn ins Bett gestopft. Entgegen der Vorhersage blieb er da aber nichtmal ne Stunde (geplant waren zwei), also hielt Dani es für angebracht, ihn durch die Gegend zu karren, damit er was zu gucken hat.

Meine Oma hatte mir auf dem Plan mal einen Park ganz in der Nähe gezeigt, den ich versucht habe, zu finden. Später habe ich erfahren, dass ich es wahrscheinlich deshalb nicht geschafft habe, weil das früher mal ein Privatpark eines Krankenhauses war und die beiden Eingänge dazu nicht größer geworden sind, seit er öffentlich zugänglich ist. Naja, machte nix, wir haben auch so einen ganz netten Spaziergang durch's Sechzehnte gemacht und Oscar hat die ganze Zeit ganz aufmerksam geguckt! Danach war er zwar nicht müde, aber hungrig und wir haben ihm dann jeder einen Pott Fruchtbrei eingeflößt. Und ein Fläschchen hat er auch noch gekriegt, ganz schön gefräßig ist der geworden.

Dann haben wir ihn quasi vollzeit beschäftigt, mit Seifenblasen, seiner Multifunktionsdecke (die kann rasseln, knistern und sogar quieken), seinen Tonnen von Spielzeug, von dem manches zu meinem Leidwesen auch noch ganz fruchtbare Geräusche (laut Herstellerangaben „Musik”) von sich gibt und nicht zuletzt seinem Jazztisch. Der nimmt unter den geräuschemachenden Spielzeugen eine Sonderstellung ein, weil er nicht klein und furchtbar ist, sondern ein richtiger kleiner Tisch mit Unmengen von Döddels, die man drücken, ziehen, schieben und drehen kann. Und immer, wenn man das tut, passiert irgendwas Akustisches. Das meiste ist irgendwie jazzig mit Ausnahme des Banjofrosches, aber der ist auch irgendwie lustig. Vor allem ist es mit dem Ding schwierig, in hoher Frequenz gleiche Geräusche zu erzeugen. Und die kleinsten Einheiten sind Phrasen, nicht Töne. Kinder ungleich Mozart haben nämlich keine Chance, aus einzelnen Tönen Musik zu machen. Das stört sie zwar nicht weiter, aber genau das macht es ja dann für die Anwesenden Ohrenträger nicht grade leichter. Wo ganze Lieder gespielt werden, ist deren Auswahr halbwegs erträglich und durchgängig gilt, dass im Gegensatz zu den meisten Krachspielzeugen nicht eine fürchterlich verzerrte Dreiecksschwingung aus winzigen Lautsprechern gespielt wird, sondern fürchterlich verzerrte Instrumente aus kleinen Lautsprechern. Ein enormer Fortschritt also.

Das Ding hat zwei Modi, einen Musikmodus und einen pädagogisch wertvollen Lehrmodus. In letzterem werden die Zahlen von 1 bis 10, der Alphabetsong oder Farben und Formen vorgesungen (alles natürlich auf Französisch). Dieser Modus hat aber einen größeren Nervfaktor, aber man kann ja einfach das Buch in der Mitte umblättern, um wieder in den richtigen Jazz-Modus zu gehen!

Man hört wahrscheinlich deutlich raus: Wir waren beide begeistert von diesem Jazztisch! ... Unglücklicherweise Oscar nicht so wirklich, seine Hauptbeschäftigung war es, auf das große Buch in der Mitte zu drücken und zu kloppen, das so ziemlich das einzige Ding an diesem Tisch war, das beim Manipulieren keine Geräusche von sich gegeben hat (naja, beim Kloppen schon ein bischen). Wir haben es durch geschicktes Drehen des Tisches dann irgendwann geschafft, dass er auch an anderen Dingen rumgedengelt hat, aber von tieferem Verständnis von Ursache-Wirkungs-Prinzipien oder musikalischer Details zu sprechen, wäre wohl etwas gewagt. Wohl nicht für Oscars Alter, der Tisch.

Problematisch wurde die Situation erst gegen Ende, als meine Tante eigentlich schon wieder hätte zurück sein sollen, da hat sich das Schlafdefizit bemerkbar gemacht und Oscar hatte keinen Bock auf gar nix mehr. Dani hat es geschafft, dass er nicht mehr rumegquängelt hat, indem sie ihn auf ihren Schoß gesetzt hat, sodass er uns beim Essen der selbstgemachten Pizza zugucken konnte. Das hat so lange gehalten bis seine Mama wiederkam und ab da war er sowieso wieder total happy!

Also insgesamt haben wir uns gut geschlagen als Kindermädchen und ich hab sogar schon erste praktische Erfahrungen im Windelnwechseln gesammelt. Ich kann aber das Gerücht nicht bestätigen, dass Babyhinterlassenschaften nicht stinken. Das stimmt vielleicht relativ zu dem Zeitpunkt, ab dem sie anfangen, Fleisch zu fressen, aber als objektive Aussage kann man das so nicht stehen lassen!

So, jetzt wird Dani mir sicher wieder sagen, was ich alles wichtiges zu erwähnen vergessen habe, aber das liefere ich dann nach.

Erstmal mache ich einen kleinen Schnitt, damit der Text nicht so erschlägt (hallo Psychologie!) und ihr außerdem schonmal lesen könnt, während ich direkt weiter an der Fortsetzung arbeite. Ich weiß, is nur blöd für die Leute, die beide Texte auf einmal vorfinden, die haben sie in der falschen Reihenfolge. Aber gut, das Problem ist ja nicht neu...

22.4.06, 15:44 Uhr

Im Parc de Belleville

Blick vom höchsten Punkt auf den Parc de Belleville, zumindest auf den Teil, den man sieht. Weil er so steil ist und sich außerdem auch etwas verteilt, sieht man immer nur sehr wenig davon gleichzeitig.Gestern war ich in einem Park, der glaube ich nicht so bekannt ist und das völlig zu unrecht, denn man hat einen wundervollen Blick über Paris. Man ist sogar etwas höher als Montmartre und vor allem sieht man im Gegensatz zu den Treppen vor Sacré-Cœur den Eiffelturm! Das hat mich immer gestört, was ist denn das für ein Blick über Paris, wo man den Eiffelturm nicht sieht.

Aber auch meine Oma war noch nie im Parc de Belleville und auch sonst erschien er mir touristisch nicht übermäßig erschlossen. Vielleicht liegt das daran, weil er von zwei anderen, deutlich größeren Grünflächen umgeben ist, dem Parc des Buttes-Chaumont und dem Cimetière du Père-Lachaise, vielleicht aber auch daran, dass die Gegend keinen übermäßig guten Ruf genießt. Sprich Ghetto. Und tatsächlich war es ein ziemliches Erlebnis: Als ich aus der Métro stieg, fühlte ich mich gleich nach Nordafrika versetzt: Arabische Menschen, arabisches Essen, arabische Sprache, arabische Gewänder, arabische Händler, arabische Musik, arabische Schrift, sogar arabische Architektur. Wie eine andere Welt, mitten in Paris. Ich bog dann in eine Seitenstraße ein – alles chinesisch! Manches war nicht einmal zusätzlich auf Französisch abgedruckt. Ein paar Straßen weiter waren dann plötzlich alle Menschen schwarz. War schon ein ziemlich abgefahrenes Gefühl, da langzuspazieren.

In Wirklichkeit ist diese Blume entsetzlich klein und kommt in Püscheln vor. Das Blau ist aber auch in echt phantastisch!Leider sehen die Leute in dem Viertel aber nicht nur anders aus, sondern sind auch sozial benachteiligt, weswegen ich bei ein paar Jugendlichen im Park selbst, als ich ihn dann erreicht hatte, kein so wirklich gutes Gefühl hatte. Also Abends lasse ich mich da nicht blicken. Tagsüber war es aber ok, es waren auch viele Familien da und überhaupt eine ganz angenehme Atmosphäre. Der Park selbst war sehr nett gemacht und ist sicher noch toller, wenn die Wasserkaskade an ist, die den ganzen recht steilen Hügel herabfließt. Die war aber leider gestern aus.

Ich frage mich, ob bei diesen Häusern der furchtbare Vorort-Look oder Ausblick auf Paris den größeren Anteil am Mietpreis ausmacht.Das beste aber war wie gesagt die Aussicht, wenn man endlich oben war. Leider sind auf der linken Seite ein paar Gebäude, die nicht wirklich zieren, aber wow, die müssen einen Blick haben da! Ich bin relativ lange geblieben und beim Lernen nach anfänglicher Ablenkung durch das tolle Wetter (23 Grad!) und die interessante Umgebung gut voran gekommen und war abends dann mit Dani zum zweiten virtuell zusammenen Inskinogehen verabredet. Diesmal wurde Dani dabei auch noch von Johanna begleitet.

Blick auf den Quai de Seine vom Quai de Loire aus. An beiden dieser Ufer ist jeweils ein Kino und es gibt einen Fährverkehr, falls einem das Programm auf der einen Seite nicht gefällt.Es ging in einem nur zwei Métrostationen entfernten Kino in einer meiner Lieblingsgegenden in Paris in „L'Age de glace deux” – Ice Age 2. Die Eichrüsselratte Scrat ist mal wieder mit Abstand das lustigste im Film, aber auch sonst fand ich ihn ganz amüsant, nach anfänglichen Startschwierigkeiten (Mist, gibt es auch Startschwierigkeiten, die nicht anfänglich sind? Egal.) und einigen ziemlich fiesen Disney-Einlagen. Mit Teil 1 kann er aber generell meiner Meinung nach und nicht gerade zu meiner Überraschung nicht mithalten. Ich habe mich schon nach Madagaskar gefragt, wie viel Zukunft das Genre „lustig animierte Tiere tun Zeug” noch leben wird. In The Wild habe ich nichtmal vor zu gehen. Es stehen eh noch mehr andere Filme auf meiner Liste, als ich bezahlen kann.

Heute ist das Wetter schon wieder so toll, deswegen muss ich euch mit der Fortsetzung der Dani-Woche noch weiter vertrösten (vielleicht heute Abend...). Meine Oma hat mir noch ein paar Parks empfohlen, aber auch dazugesagt, dass ich das am Wochenende wegen Überfüllung lieber vergessen sollte. Deswegen gehe ich heute wieder in meinen bisherigen Lieblingspark, den Parc de Sceaux. Der ist groß genug, dass man da immer ein Plätzchen findet.

21.4.06, 00:55 Uhr

Osterwoche mit Dani Teil 1

Dani blickt vom Viaduc des Arts auf eine der zahlreichen kleinen Seitenstraßen, die das Viadukt überquert.Puh, ist das lange her, dass ich von mir habe hören lassen! Und dabei ist so viel passiert! Ich gehe am besten mehr oder weniger chronologisch vor: Letzte Woche Donnerstag Abend ist Dani angekommen und ich habe sie wie üblich vom Flughafen abgeholt. Für den Abend hatte sie sich Spinat gewünscht, wobei mir nicht klar war, dass das ein seltsames regionales Brauchtum darstellt. Weniger naiv war ich, als Dani sich Fisch für den Freitag gewünscht hat. Irgendwie hat sich was in mir gesträubt, ausgerechnet an Karfreitag Fisch zu machen. Wir haben uns dann aber gütlich auf Fischstäbchen geeinigt, damit konnte ich dann doch wieder leben. Ich hatte schon ewig keine Fischstäbchen mehr! Dazu sollte es Remoulade geben, aber mir schwante da schon, dass „Remoulade” viel zu französisch klingt, als dass man die hier einfach so im Supermarkt unter dem Namen kaufen kann. Ich hab dann aber – um es kurz zu machen – nach langem Suchen eine Soße gefunden, die ähnlich aussah und zum Glück auch gut schmeckte.

Leider ein doofes Blitzfoto von meiner ambitioniert-kitschigen Osterdeko. Von den blauen Bonbons in der Mitte sieht man leider kaum noch was.Weil ich aber komische Bräuche nur dann ablehne, wenn sie nichts mit Geschenken oder Schokolade zu tun haben, habe ich einen kleinen Teller mit Kalorien drauf für Dani vorbereitet: Ein Milka-Hase (Lindt hätte ich farblich besser gefunden, aber den gab's nur noch in klein), Lindt-Eier mit Kinder-Schokoladen-Rezeptur (also weißer Kern, lecker!) und nachgemachte Rocher. Weil das irgendwie alles noch etwas mager und unosterlich aussah, ich aber im Monoprix kein Plastikgras gefunden habe, bin ich am Mittwochabend nochmal im Schutz der Dunkelheit raus und habe blühende Äste von den Bäumen hier abgebrochen. Ich hab mich ja so kriminell gefühlt! Aber es hat sich gelohnt und insbesondere hat Dani sich unheimlich über die Deko gefreut und sie in den höchsten Tönen gelobt. Und das von einer Fachfrau! Die Blumen haben übrigens mit Mühe und Not (und einer Schale Wasser) die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag überlebt, bis Ostern wollt ich damit nicht mehr warten. Deswegen gab es den Fresskram auch schon Donnerstag.

Diese Tauben hatten keine Hemmungen, sich direkt vor unserer Nase fortzupflanzen. Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.Für mich gab es im Gegenzug noch verspätete Geburtstagsgeschenke! In der Reihenfolge des Auspackens: Mousse au Chocolat (mmmh, ich glaub die mach ich mir morgen), ein Fleischklopfer (Ich hämmer doch so gerne auf Schnitzeln rum und weder Dani noch ich hatten dieses wichtige Küchenutensil. Meine Oma wusste komischerweise damit gar nicht erst was anzufangen.), eine kleine, giftgrüne Dose Antifaltencrème (Ha, ha!) und als Mastergeschenk ein Fotoalbum, wo die wichtigesten Ereignisse, die wir zusammen erlebt haben, festgehalten sind :) Und total schön gemacht! Hihi, Geburtstag sollte häufiger sein!

Und ohje, hab ich eigentlich schon von dem Geschenk erzählt, das meine Mama mir geschickt hat? Erinnerungsorte Frankreichs, vom Anlesen her ein tolles Buch! Ein umfangreicher Kommentar folgt, sobald ich mit der Philosophie durch bin. Kann's kaum erwarten :)

Aber eigentlich stehengeblieben war ich am Freitag, an dem auch gleich das Wetter gut war und wir daher einen Spaziergang auf dem Viaduc des Arts gemacht haben, das Dani genauso gut gefiel wie mir :) Vor allem war sie ganz aus dem Häuschen, dass hier schon alles in voller Blüte steht, wo es in Deutschland vor einer Woche noch geschneit hat:

Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.
Ein Kegel aus kleinen Blüten, aufgenommen ganz in der Nähe und auf dem Rückweg vom Viaduc des Arts.Der Blick aus meinem Fenster :)
Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.Aufgenommen auf dem Viaduc des Arts.
Wir sind diesmal sogar noch weiter gegangen, als ich mir bisher den Weg gebahnt hatte. Über die Wippebrücke hinaus, allerdings hat es da nicht mehr viel Viadukt in dem Sinne sondern der Weg ist ein einfacher Grünstreifen. Nett gemacht, aber nicht mehr so besonders wie dieser Weg in der dritten Etage!

Abends sind wir dann noch ins Kino gegangen und zwar haben wir uns Sophie Scholl angeguckt, den wir in Deutschland beide verpasst hatten. Sehr praktisch. Noch dazu die Originalversion und wir konnten wirklich gut folgen ;) Komischerweise schienen wir die ersten Deutschen zumindest an dem Abend gewesen zu sein, denn der Kartenverkäufer stuzte kurz, als ich den Namen des Films sagte, und fragte dann neugierig: „Wie sagen Sie das?” Wie auch immer, ein sehr, sehr guter Film, ein Jammer, dass er so vom Untergang überschattet wurde.

Aber ich glaube ich unterbreche an dieser frühen Stelle meinen Bericht der vergangenen Woche, gerade weil ich noch nicht wirklich weit gekommen bin und es schon wieder verdammt spät ist und außerdem sehe ich auch nicht den tieferen Sinn darin, euch noch weiter auf den Artikel warten zu lassen, nur damit ihr nachher ein Mammut am Stück habt. Morgen also mehr!

13.4.06, 17:37 Uhr

Little Differences II – Weiße Hühnereier

Und aus aktuellem Anlass gleich Teil 2 der Serie: Ich war gestern einkaufen und Dani hatte mich gebeten, beim Eierkauf darauf zu achten, dass es weiße Eier sind. Ostern und so. Ok, jetzt gibt es drei bis vier Supermärkte in der Umgebung, einer (Leaderprice) direkt um die Ecke und recht billig, ein anderer (Monoprix) deutlich weiter weg, deutlich größer und deutlich teurer. Ich bin gestern erst zu letzterem gegangen, hab es mir aber gespart, da Eier zu kaufen. Die gibt's auch Leaderprice, dachte ich mir. Lade also meine Fracht hier ab und gehe zu ebendem... nur um festzustellen, dass es da zwar Eier gibt, sogar drei verschiedene Marken in diversesten Packungsgrößen, aber kein einziges weißes Ei. „Verdammte Tat”, denk ich mir, „dann muss ich halt morgen nochmal zum Monoprix rennen.” Ich renne also heute nochmal zum Monoprix, auf dem Weg schau ich noch kurz im Netto vorbei (Supermarkt Nummer 3), auch keine weißen Eier. Sachen gibt's. Egal, im Monoprix gibt es alles. Das Ding ist riesig, wenn es da etwas nicht gibt, hilft nur noch eine Mall wie Carrefour. Aber die gibt's nur jwd. Anzahl der Eiermarken im Monoprix: 11. Anzahl der weißen Eier: 0. Fick die Henne! Hab also braune Eier gekauft, was ich auch deutlich einfacher hätte haben können und frage mich jetzt halt, ob man in diesem Land irgendwo auch weiße Eier hätte herkriegen können. Fest steht, die Dinger kommen so aus dem Huhn und werden nicht speziell zu Ostern gebleicht, eigentlich gibt es also keinen Grund, warum Weißhuhneier so extrem diskriminiert werden hier.

Egal, jetzt auf zum Flughafen, Dani abholen, die fast ne Woche bleibt! Also wenn ihr wieder länger nix von mir hört, wisst ihr bescheid, warum. Und nur der Vollständigkeit halber: Ich habe glaub ich bisher völlig verschwiegen, dass ich ganz alleine bin, meine Oma ist noch bis Anfang nächster Woche im Land der Pommes und fructierten Biere.

Nachtrag 19. April: Also wenn ich es mir nochmal genau überlege, gibt es hier in der Umgebung sechs Supermärkte, nicht drei bis vier. Im Leaderprice sind die Sachen billig, es gibt aber einiges nicht, im Netto, der zweihundert Meter weiter entfernt ist, gibt es wenig, aber Gouda, den es im Leaderprice nicht gibt und im Intermarché, kurz hinter der Post, gibt es Gewürze, bei den anderen beiden nicht. Dann gibt es noch den Atac, der weiter weg ist, aber auch Sonntags geöffnet ist und den Monoprix, der schweineteuer ist, in dem es aber alles außer weißen Eiern gibt. Der sechste ist irgendwie über und lässt mich fragen, wovon die Supermärkte alle leben, zumal da zum Teil extra noch Security-Gorillas angestellt sind, die heute im Atac jemanden angepampt haben, der Eier runtergeschmissen hat und im Netto hat einer mal meinen Rucksack durchsucht. Wozu die eigentlich da sind, weiß ich nicht.

12.4.06, 23:16 Uhr

Little Differences I – Das Bildungssystem



Vincent: But you know what the funniest thing about Europe is?
Jules: What?
Vincent: It's the little differences. I mean they got the same shit over there that they got here, but it's just - it's just there it's a little different.
Jules: Example.
Vincent: Alright, well you can walk into a movie theater in Amsterdam and buy a beer. And I don't mean just like in no paper cup, I'm talking about a glass of beer. And in Paris, you can buy a beer at McDonald's. And you know what they call a, uh, a Quarter Pounder with Cheese in Paris?
Jules: They don't call it a Quarter Pounder with Cheese?
Vincent: Nah, man, they got the metric system, they wouldn't know what the fuck a Quarter Pounder is.
Jules: What do they call it?
Vincent: They call it a "Royal with Cheese."
Jules: "Royal with Cheese."
Vincent: Thats right.
Jules: What do they call a Big Mac?
Vincent: A Big Mac's a Big Mac, but they call it "Le Big Mac."
Jules: "Le Big Mac." [laughs] What do they call a Whopper?


Die richtige Antwort, zumindest seit 1997, ist hier: „Gar nicht, in Frankreich gibt es keinen Burger King.” Dafür gibt es Quick, eine belgische Fast-Food-Kette mit ganz furchtbar hartem Fleisch in den Burgern. Schlechter Tausch. Außerdem falsch: Der Royal with Cheese heißt nicht Royale with Cheese sondern einfach nur Royale Cheese.

Aber das eigentlich nur als Einleitung zu einer kleinen Serie über kleine kulturelle Unterschiede zwischen Frankreich und... nein, nicht den USA, sondern Deutschland. Und aus aktuellem Anlass fange ich da mit einem Zitat vom neuen SPD-Führer Kurt Beck: „Ich würde mich auch wünschen, dass wir bei manchen Seiteneinsteigern, die hochqualifiziert sind, aber kein zweites Fach anbieten können, in die Schule übernehmen.” Abgesehen vom „Deutsch”, bei dem ich nicht weiß, ob es von der taz oder von Kurt Beck verbrochen wurde, ist das ja mal für Deutschland echt ne revolutionäre Aussage. Vergleich Frankreich: Da wurde vor kurzem in einer Fernsehdiskussion fast jemand für verrückt erklärt, als er vorschlug, Lehrer könnten in Zukunft doch auch vielleicht noch ein zweites Fach unterrichten, weil das doch andere europäische Länder auch und überhaupt... Hier ist die Haltung eher: Ein guter Lehrer für ein einziges Fach zu sein, ist schwer genug. Eine durchaus vernünftige Haltung, wie ich finde, die automatisch dazu führt, dass ein wirklich guter Leher zu sein als echte Hochleistung anerkannt wird und ein Lehrer nicht irgendwie ein Möchtegernprof ist mit weniger Prestige. Auf der anderen Seite hat das natürlich alles keinen Zweck, wenn es keine Möglichkeit gibt, einen schlechten Lehrer loszuwerden. Da hilft es auch nichts, immer wieder zu predigen, wie sehr man Lehrer für ihre Arbeit schätzen sollte, wenn jeder genug Beispiele kennt, wo jede Schätzung zu hoch gegriffen ist.

Ansonsten bin ich eher kein Freund des französischen Schulsystems. Lesen lernen fängt schon in der Vorschule an und so gut ich optionale Ganztagsschulen finde, so gestört find ich es doch, Ganztagsschulen für alle zu haben und den armen Schülern dann auch noch Hausaufgaben aufzugeben. Ob Schule an sich so konservativ ist, wie das Vorurteil sagt, kann ich nicht beurteilen, wohl aber ist es so, dass im Fremdsprachenunterricht nicht die Fremdsprache gesprochen wird. Kein Wunder, dass die Métro mit privaten Englischkursen zugekleistert ist. Sie ist auch mit professionellen Nachhilfeangeboten zugekleistert, was tatsächlich dafür spricht, dass der Leistungsdruck nicht unerheblich ist. Außerdem habe ich mich über ein paar subjektive Eindrücke bezüglich der Leistungsgeilheit schon geäußert, was ich noch nicht erwähnt habe, ist das jährliche staatliche Gymnasienranking, das hier im Fernsehen durchgekaut wurde. Schön mit Nennung der Lycées, die gut abgeschnitten haben. Auch wenn Florian (III) ja beruhigenderweise sagen konnte, dass die Schule, auf der man war, bei normalen Bewerbungen nicht so die Rolle spielt, find ich das schon reichlich krank.

Oh und ein Unterschied, der weder gut noch schlecht sondern einfach interessant ist: Der Mittwoch ist in Frankreich schulfrei. Hat irgendwie historische Gründe, die ich leider wieder vergessen habe, aber das ist immer noch so und wird gerne genutzt, um die Kinder doch noch irgendwie in Vereinen unterzubringen oder sonstwelche nützlichen Dinge zu lernen (Instrument, Tanzen...), die man in der Schule nicht vermittelt kriegt.

PS: Der obige Zitatblock ist, wer es nicht erkannt hat, aus Pulp Fiction.

11.4.06, 20:21 Uhr

Musik en masse

Ich war grade meine Fnac-Gutscheine gegen bares Gut eintauschen und habe jetzt einen riesigen Stapel von fünf CDs hier liegen und damit die raffgierige französische Musikindustrie noch reicher gemacht. Aber ich freu mich ja schon so, mir meine ganze neue Musik anzuhören! Ich sage euch natürlich dann, was ich davon halte, aber jetzt muss ich erstmal die Musik sichern, denn ich habe zwar keine Kopierschutzzeichen auf den CDs gefunden, zu einem CD-Audio-Siegel hat die Standardkonformität dann aber auch irgendwie nicht gereicht, also schnell rippen, bevor die Daten unleserlich werden. Da Angelika mir gesagt hat, dass es inzwischen wieder ein funktionierendes Ogg/Vorbis-Quicktime-Plugin gibt (falls ihr Interesse habt: hier), kann ich auch endlich wieder in dieses Format rippen. Flac ist in der Mache, aber leider noch nicht so weit. Hab ich aber eh irgendwie keinen Platz für :/

10.4.06, 12:57 Uhr

CPE tot!

Weil das Thema hier im Blog ja auch eine Rolle gespielt hat und die Übersetzer der deutschen Presse anscheinend noch in der Mittagspause sind, ist mir das eine Meldung hier wert: Der CPE wurde heute Vormittag von Chirac und Villepin für zurückgenommen erklärt schreibt Libération.

Fazit: Na also, es geht doch. Und da sag noch einer, die Franzosen würden Frösche essen! Aber allen realistischen Erwartungen zum Trotz hoffe ich ja doch noch, dass sich die deutsche Jugend ein Beispiel daran nimmt für die kommenden Kröten à la Merkel.

9.4.06, 23:00 Uhr

Weitere Feierlichkeiten

Heute war ja die vorerst letzte Feier zu meinem 24. Geburtstag angesetzt. Diesmal mit der Familie. Blöd war nur, dass auch noch was anderes für heute angesetzt war und das war der Pariser Marathon. Und die Jogger haben leider das Viertel meiner Tante komplett umstellt bzw. umlaufen, sodass die nach einer Stunde Fahrerei durch völlig verstopfte Pariser Straßen frustriert aufgegeben hat, den winzigen Ausgang zu finden. Zumal ihr wohl auch Polizisten nicht weiterhelfen konnten. Blöde Sache das. Und selbst wenn sie ihn gefunden hätte, hätte sie wohl auf dem Périphérique noch viel Spaß haben können. Also musste ich schweren Herzens auf Tante und Cousin verzichten.

Dann kam mein Onkel eingetrudelt und hat leider schlechte Laune mitgebracht, was ihn immer veranlasst, stundenlange Vorträge zu halten, wie man sein Leben zu führen habe. Erst hat es mich erwischt, dann meine Oma. Das ging den Aperitif und das ganze Essen über so, welches übrigens sehr lecker war, aber zum Kuchen hin hatte er sich dann etwas beruhigt, sodass die Atmosphäre dann endlich entspannter wurde. Es gab eine Tarte aux Poires (Birnenkuchen, eigentlich wollte ich „Tarte” mit einem netten Wikipedialink ausstatten, aber... seht selbst! Ich kann so nicht arbeiten ;) ), sehr lecker, aber auch ziemlich umpfts. Und musste der Kuchen so auf meinem Alter rumreiten? 23 ging ja irgendwie noch, aber 24... boh nee, das ist zu viel.

Danach habe ich dann eine neue Pflanze gekriegt, weil meine nette kleine Ikea-Palme leider meinem Braunen Daumen zum Opfer gefallen ist. Und in die Äste eingearbeitet waren ein paar Fnac-Gutscheine :) Mein Onkel hat mir dann noch den Gefallen getan, mir eine Reihe französischer Musikempfehlungen aufzuschreiben (war eben schon im iTune-Music-Store stöbern, für irgendwas muss das Ding ja gut sein und wenn es zum bequemen Probehören ist ;) ) und jetzt werd ich die Tage mal lostigern zum Shoppen :)

Na jedenfalls wurd's dann gegen Ende doch noch ganz nett, aber ich muss ehrlich sagen, der Tag in aller Ruhe mit meiner Oma alleine hat mir doch besser gefallen. Versteht mich nicht falsch, ich mag meinen Onkel wirklich gerne! Aber manchmal, weißte...

PS: Ein Wort noch zu den Fnac-Gutscheinen: Die sind zwar echt schick, Scheckkarte und so und sogar mit Freirubbelfläche zum Onlineeinlösen... aber sie verfallen im Juni und wenn man nicht alles ausgibt bei einem Einkauf, haste Pech gehabt! Hammer Praxis, bin froh, dass sowas in Deutschland illegal ist.

8.4.06, 13:30 Uhr

Feierlichkeiten

Drei Männer vom Nachbartisch gucken anscheinend gebannt auf dasselbe. Ich habe leider keine Ahnung, auf was. Aber wahrscheinlich ist sie hübsch ;)Gestern hatte ich meine Geburtstags-Feier Nummer 2. Zu diesem Zweck sind wir in die sehr nette Kneipe „Le Numide” gegangen, die Florian und andere schonmal vorgetestet hatten. Sich da zu treffen war aber zu schwierig, also wollten wir uns in der Haltestelle NationIn schwarz eingezeichnet der Weg per Métro, von mir zur Kneipe. Der Abstecher bei Denfert ist nur auf dem Rückweg wirklich sinnvoll, da dort beim Umsteigen dann 'auf demselben Bahnsteig gegenüber' gilt. einfinden, um dann zusammen zur Kneipe zu fahren. Ich hatte den Tisch für 20 Uhr reserviert, wir wollten uns um 19:30 Uhr treffen. Anders als vorgesehen kam ich auch erst kurz vor halb da an, weil die Métro wieder mal nicht voran kam, denn offenbar war auf dem Weg mal wieder eine Demonstration. Déjà Vu. Aber immerhin war ich noch pünktlich, hab aber auf dem Bahnsteig niemanden angetroffen. Warte etwas. Warte noch mehr. Um zwanzig vor schreib ich Florian ne SMS, ob er denn absehen könne, wann er da wäre. Er hatte nämlich angekündigt, dass Leute kommen würden, für die Pünktlichkeit ein dehnbarer Begriff ist. Keine Antwort. Es wird viertel vor, zehn vor, es wird acht. Ich schreib Miklós ne SMS, weil ich dessen Nummer auch noch hatte, aber irgendwann nach achte trudeln sie dann ein. Florian meinte, er hätte mich angerufen, aber es wär irgendne komische Frau Sowieso-mit-R dran gewesen, ob ich ne Weiterleitung an hätte. Frau Sowieso-mit-R kenn ich aber nicht und er hätte mir auch um viertel vor ne SMS geschrieben, einfach mit „Antworten”, aber die hab ich ja nun auch nicht bekommen. Es stellt sich raus, dass die Telefonnummer in seinem Handy nen Tippfehler beinhaltet, warum sich der auf das „Antworten” überträgt, ist mir allerdings ein Rätsel. Auf alle Fälle nervig. Ich hab nix gegen Warten, zumal ich mir extra nen Buch mitgenommen hatte. Aber wenn dir der Tisch wegläuft, du nicht sicher bist, ob du am richtigen Bahnsteig bist oder was sonst nicht stimmt und warum keiner mit dir redet und du außerdem die ganze Zeit wie so'n Luchs die vorbeiziehende Menschenmasse musterst (nix mit lesen)... dann kann einem so ne halbe Stunde schon ziemlich auf den Piss gehen.

In Frankreich gibt es Guinness in Flaschen und Desperados (das übrigens aus Frankreich kommt) in Dosen. Letzteres zum Glück nicht in dieser Kneipe, sodass hier drei Flaschen Bier und ein Glas stehen, keine Dosen.Naja, wir hetzen also zur Kneipe, aber dort angekommen (zwanzig nach) ist unser reservierter Tisch natürlich schon Geschichte. Naja [Es wundert mich eigentlich, dass mir noch keiner einen Kommentar geschrieben hat, ob mein Wortschatz nicht mehr hergeben würde als jede zweite Überleitung „naja”, gefolgt von den paar anderen Wiederholungskrachern, die ich jetzt nicht nenne, damit ihr nicht auch noch drauf gestoßen werdet. Präventive Antwort: Nein, sorry ;) ], wir durften dann an den Tisch der Musiker, nachdem die mit ihrem Couscous fertig waren und zu spielen anfingen. Bis dahin haben wir an der Theke gewartet und unsere erste Runde Bier im Stehen genossen (Miklós hat irgendwie nicht ganz verstanden, warum ich die bezahlt habe, wo es doch mein Geburtstag war, aber es war ihm dann wahrscheinlich auch schnell egal ;). Das war übrigens für mich eine Premiere, weil ich mein erstes Guinness aus der Flasche getrunken habe. Eigentlich wusste ich nichtmal, dass es sowas gibt. Aber doch, gibt es. Beweis links abgebildet.

Kurz nach uns kam übrigens noch eine Gruppe von Leuten rein und es hat sich rausgestellt, dass die auch deutsch waren (so wie drei Viertel von uns). Das hatten sie übrigens auch noch mit der Kellnerin gemein, Sabine, auch eine Erasmusstudentin, deren Mut ich bewundere, sich in diesem, die Kommunikation sowieso sehr erschwerenden Ambiente, mit der französischen Sprache auseinander zu setzen.

Später kam dann noch ein Deutscher zu uns dazu, sehr viel später (als wir grade mit essen fertig waren, schlechtes Timing ;) sogar noch Franzosen. Besser gesagt eine Französin, die zwar von ihren Freunden begleitet wurde, welche aber keinen Platz mehr an unserem Tisch gefunden haben, sodass sie woanders sitzen mussten. (Mir fällt jetzt beim Korrekturlesen grade auf, dass man das auch irgendwie missverstehen kann, als hätten wir die Kerle weggeschickt und nur die Frau bei uns sitzen lassen. Diesen grundlegenden Gedankengang bei früherer Gelegenheit mal gruppendynamisch entwickelt zu haben, als recht früh am Abend ein Pärchen bei uns anfragte, ob wir noch Platz hätten (es stand nur noch ein Stuhl da), können wir zwar nicht von uns weisen, meines Wissens nach hat aber in diesem eben angesprochenen Fall niemand von uns etwas mit der getroffenen Entscheidung zu tun. Jawohl.)

Apropos Essen: Das Gimmick an dieser Kneipe ist ja sozusagen, dass es für alle Gäste Couscous umsonst gibt. Eigentlich bin ich keiner großer Fan von Couscous, aber schließlich gab es das Zeug nicht pur sondern traditionell mit Fleisch und einer Brühe mit Gemüse und Kichererbsen. So konnte ich das schön vermengen und es war dann ganz lecker. Vor allem das Fleisch war sehr zart und an der Stelle auch nicht so ganz traditionell, es war nämlich Huhn und kein Lamm, was mir aber entgegen kam, weil ich Lamm zwar esse, aber andere Fleischarten in der Regel deutlich lieber mag.

Dabei ist übrigens noch anzumerken, dass in Frankreich dieses ganze Gericht Couscous heißt, während der gelbliche Grieß, der in Deutschland gemeinhin als Couscous bekannt ist, in Frankreich – ob ihr's glaubt oder nicht – „Grieß” genannt wird (naja, semoule, aber das heißt nichts anderes).

Ansonsten ist natürlich noch über die Band zu schreiben, die nicht nur so freundlich war, uns den Tisch zu überlassen, sondern vor allem auch echt gute Musik gemacht hat. Sie waren zu fünft und an Instrumenten war vorhanden: Ein Kontrabass, eine Gitarre, ein Schlagzeug, eine Trompete und ein Akkordeon. Und gesungen haben sie auch noch. Die Musik war traditionell französisch, aber trotzdem sehr abwechslungsreich. Durchgängig aber der guten Stimmung sehr zuträglich! :)

Die Band hatte eine angenehm lockere Art und die Leute haben auch gut mitgemacht, am Ende haben sogar welche noch spontan lustig getanzt, trotz des beschränkten Platzes. Vor allem konnte man auch mitmachen (klatschen etc.), ohne dass es gleich so furchtbar spießig war wie das Wetten-dass-Publikum, das nach dem dritten Takt eines x-beliebigen Stückes gleich das Klatschen anfängt. Hallo Zwangshandlung.

Unser Tisch wurde kurzzeitig in Beschlag genommen, damit der Akkordeonspieler der Band darauf stehend und hockend besser Stimmung machen konnte.Eine Gruppe von Mädchen vom Nachbartisch schaut zum Akkordeonisten und Lead-Sänger auf, der grade auf unserem Tisch stehend spielt. Musiker müsste man sein ;)


Stattdessen war es noch ganz lustig, als die Band sich genötigt gesehen hat, ein wohl ziemlich albernes Stück über Kuhscheiße zu spielen, bei dem zu allem Überfluss das Publikum anscheinend traditionell besonders gefragt ist und aus unserer Ecke aber, wo besonders viele junge Leute saßen, keine Sau mitgemacht hat. Da hat es dann ein paar Witze gehagelt, die Jugendlichen würden wohl nur noch laut werden, wenn es um den CPE ginge ;) Dabei waren die in der Band eigentlich so alt auch noch nicht.

Naja, die Musik war also ziemlich gut, aber auch ziemlich laut, sodass mir dann irgendwann die Stimme wegblieb. Außerdem konnte man sich schlecht über „größere” Strecken verständigen, sodass Unterhaltungen meist auf zwei bis drei Personen beschränkt blieben.

Der Beweis, dass in Paris immerhin auch nach ein Uhr noch Métros fahren, wenn auch nicht mehr viele Leute darin. Allerdings ersteres nicht überall (Vorsicht vor Endhaltestellen, bei Nation hatte ich schon ein bisschen Schiss) und letzteres nicht immer.Bald nach Mitternacht haben wir uns dann vom Acker gemacht, weil wir alle ein Interesse daran hatten, eine der letzten Métros noch zu kriegen. Bis auf die Franzosen, die wohnten wohl gleich um die Ecke. Ich hab dann aber wieder den gleichen Weg zurück genommen, nur am Porte d'Orléans keinen Bus mehr gekriegt (naja, nen Nachtbus mit 20 Minuten Wartezeit und ohne echte Wegersparnis hätt ich haben können) und bin deshalb von da zu Fuß nach Hause gegangen.

Ein paar Blumen auf einer Mauer irgendwo zwischen Métroende und zuhause.Ist auch nicht weit, zehn Minuten bis Viertelstunde, wenn man nicht wie ich noch auf die Idee kommt, mit halb besoffenem Kopf den ganzen Weg über alle paar Meter stehenzubleiben, um komische Fotos zu machen. Zum Glück hat irgendwann der Akku schlapp gemacht, sodass ich dann irgendwann zwischen halb zwei und zwei zuhause war.

Deutlich erkennbar: Links weiß, rechts rot -- das ist nicht in England! Gelbe Streifen hätte ich nur zweimal vor der Linse haben können und da war ich zu langsam. Dann hätte man wenigstens noch sehen können, dass es sogar Frankreich ist.Vom Périphérique musste ich übrigens nicht nur auch Fotos machen, ich hatte auch irgendwie die fixe Idee, dass dieses Verkehrsrauschen und die vielen Lichter toll meditativ wären. Die schlechte Luft hat mich allerdings davon abgehalten, da dann auch wirklich längere Zeit zu verharren. Aber nachts ist es da tatsächlich schon besser auszuhalten als tagsüber, wo es vor allem mal laut und hässlich ist. Und noch mehr stinkt. Und auch sonst finde ich so Nachtspaziergänge immer irgendwie toll, was die Atmosphäre angeht :)

PS: Ich hab noch gar nichts über den Bierpreis erzählt: Vier Euro pro normal bemessenem Bier ist für Pariser Verhältnisse wohl durchaus günstig, wenn man Essen und Livemusik einrechnet erst recht. Vor allem konnte ich mir bei einem Cocktailpreis von grade mal einem Euro mehr auch einen netten Mojito genehmigen :)

7.4.06, 01:26 Uhr

Ey, da wählste einmal CDU!

Nein, nicht ich, du! Naja gut, dann du halt auch nicht, aber irgend jemand muss den Verein gewählt haben, sonst würden sie jetzt nicht Nordrhein-Westfalen unterjochen. Protestwählen schön und gut, aber muss es gleich der Schwarze Tod sein? Der Tod zumindest für die Freiheit an der Hochschule. Und weil man schlimme Dinge am besten mit dem wohlklingenden Namen des Gegenteils belegt, heißt der neue Euphemismus für „Demokratie, nein danke” folgerichtig: Hochschulfreiheitsgesetz! Der University Freedom and Liberty Act quasi. Wie Ingo vom AStA, der mich auf das Thema überhaupt erst aufmerksam gemacht hat, richtig sagte: Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz zur Sicherung der Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen, das sichert nämlich nur eins und das sind Studiengebühren.

Zitat von der offiziellen Seite über dieses Freiheitsdingsbums (Hervorhebung von mir):


Das novellierte Hochschulrecht schafft neue, starke Leitungsstrukturen in den Hochschulen mit klarer Aufgabenverteilung zwischen Hochschulleitung und hochschulinterner Selbstverantwortung sowie mit einer engeren Anbindung an das gesellschaftliche Umfeld. Neu eingeführt wird der Hochschulrat, der zum Großteil von außerhalb der Hochschule besetzt sein wird und der wichtige strategische Entscheidungen mitverantworten soll.


Also nochmal langsam: Es wird eine Hochschulleitung geben und eine davon diskunkte „hochschulinterne Selbstverantwortung”. Die Hochschule wird also nicht von Leuten aus der Hochschule geleitet. Irgendwas haben die vom Schwarzen Tod da falsch verstanden, als sie den Spruch „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden” gehört haben. Der heißt in diesem Fall nämlich nicht, dass man denjenigen die Freiheit geben soll, über die Hochschule zu verfügen, die anders denken als die Leute an der Hochschule selbst. Denn Banker verstehen noch weniger von Bildung und Wissenschaft als Politiker.

Und dabei gab es ja an den politischen Strukturen der Hochschulen schon genug zu kritisieren. Dass die Professoren, obwohl sie zahlenmäßigen geradezu verschwinden, trotzdem in den allermeisten Gremien mehr Stimmen haben als alle anderen Statusgruppen zusammen, das konnte man schon schwerlich Demokratie nennen. Aber während das schon immer so war und zur Verschlechterung der Lage die neuen Studiengänge noch mehr oder weniger schleichend die studentische Beteiligung an der Hochschulpolitik unterminiert haben, tilgt der Schwarze Tod diese jetzt einfach per Sichelstrich aus dem Gesetz. Denn das neue Gremium, das darüber entscheidet, was aus der neuen Eigenverantwortung der Hochschule gemacht werden soll, beinhaltet nicht einen Studenten mehr.

Aber dass Ausbildung und Forschung den primären Zweck haben, der deutschen Wirtschaft zuzuarbeiten, das hatten ja selbst viele Professoren noch nicht ganz begriffen. Und deshalb musste und konnte auch dem Problem erfolgreich abgeholfen werden und die Lösung nennt sich „engere Anbindung an das gesellschaftliche Umfeld”: Die Universität als Fabrik, die möglichst effizient (Tugend der kurzen Studienzeit) maßgeschneiderte Arbeitskräfte produziert, die als positiver Nebeneffekt auch nie gelernt haben, die Politik des Schwarzen Todes und anderer Heimsuchungen zu hinterfragen.

Wenn ich neidisch bin, wenn ich von den 68er-Studenten höre, dann frage ich mich, ob in 30 Jahren jemand neidisch sein wird, wenn er von uns hört. Es ist nicht das gleiche wie damals. Aber wir werden Proteste gehabt haben und wir werden ein studentisches Leben und eine studentische Kultur gehabt haben, nicht bloß eine verlängerte Schulzeit. Aber darum geht es ja längst nicht mehr. Infantile Studenten haben andere Länder schon länger und sie haben sie überlebt. Infantile Bürger aber oder solche, die blind einer menschenfeindlichen Ideologie anhängen, überlebt keine Demokratie.

Ich bin immer wieder schockiert, wie schnell unsere Kultur zerfällt. Nicht dass sie zerfällt, dieses Schicksal hat noch jede Kultur ereilt. Nur die Geschwindigkeit macht mir Angst. Es ist kein schleichender Prozess über Jahrhunderte, sondern jeder kann dabei zugucken. Und keinen kümmert's.

Aber bevor ich noch den Eindruck erwecke, dass ich Popel wie Rüttgers, Schäuble oder Annette Schavan für ursächlich für den Untergang des Abendlandes halte, verschiebe ich meine Untergangsstimmung lieber auf einen anderen Tag und einen anderen Artikel. Ursächlich sind sie nämlich ganz sicher nicht, nur symptomatisch.

6.4.06, 21:40 Uhr

Luft, frische Sg. f. ugs.

Ansicht des Parks mit Blick auf sicherlich sehr teure Wohnungen. Rechts daneben sind aber Sozialwohnungen zu sehen und das Stückchen Glas, das ins Bild ragt, ist das Altenheim, bei dem die Balkons eingeglast sind, damit die Leute nicht den falschen Ausgang benutzen...Heute habe ich mich nach eingehender und skeptischster Prüfung der allgemeinen Wetterlage zum ersten Mal in diesem Jahr dazu entschlossen, mein Mathebuch unter den Arm zu klemmen und im Park zu lernen. Dazu habe ich den gewählt, den mir meine Oma vergangenen Sonntag gezeigt hat und der also ganz hier in der Nähe ist. Ich hatte allerdings eine Abzweigung des Rückweges verdrängt, deswegen habe ich dann doch etwas länger gebraucht, bis ich ihn gefunden habe ;)

Ist jedenfalls ein netter kleiner Park, recht neu und mitten in einem Wohngebiet, das die Spanne von schwer bezahlbaren (aber hübschen) Wohnungen bis hin zu Sozialwohnungen (die eigentlich auch noch recht nett aussehen) abdeckt. Ein Altenheim ist auch vertreten und so eine Mischung von Leuten mag ich ja wirklich gerne. Als ich ankam hatten sich einige Jugendliche auf Bänken und Wiese plaziert und einige Alte waren auch vertreten. Ich hab dann ein bisschen vor mich hingelernt, bis das irgendwann nicht mehr ging, weil sich immer mehr kleine Kinder versammelt hatten (École maternelle zuende), was zwar ganz lustig war, aber der Konzentration sehr abträglich. Also bin ich dann wieder nach Hause gegangen (auf dem direkten Weg) und ich hoffe, dass das Wetter jetzt erstmal so bleibt, denn in der Sonne war es echt schön und es ließ sich gut aushalten.

Leute gibt es, die gibt's leider

Ich werd das Gefühl nicht los, dass sie hier vor meinem Fenster Rennen fahren. Nein, nicht im übertragenen Sinne. So wirklich mein ich. Wie die Parade-schiefe-Bahn-Jugendlichen im Fernsehen. Hier fahren nämlich manchmal Autos vorbei, die so laut sind, dass mir hier oben, vier Etagen höher und bei fast geschlossenem Fenster noch die Ohren klingeln. Und es klingt wie Autos, aus denen man alles rausholt was geht. Gerade hab ich auch mal geguckt und das verdammte Ding war zu schnell als das ich es wirklich erkennen konnte (!), aber es sah fast aus wie ein Sportwagen. Und wenn man aus dem alles rausholt, was geht... naja, jedenfalls fahren die hier verdammt schnell und meist auch nicht allein sondern dann gleich mehrere kurz hintereinander. Eben zwei fast gleichzeitig und dann nochmal zwei oder drei etwas später. Das ist nicht nur um diese Zeit schwerst asozial, es ist auch noch schweinegefährlich. 200m weiter ist ein Kreisverkehr, die Straße ist gesäumt mit BäumenDer Trauerzug ist heute in exakt derselben Form nochmal umgegangen und diesmal war ich nicht grade auf dem Klo und hatte deshalb meine Kamera schneller zur Hand. und die Tage ist ein Trauerzug vor meinem Fenster vorbeimarschiert, die eines jungen Mannes gedachten, der auf dem Motorrad ohne Helm gefahren ist und von einem Auto erwischt wurde, das eine rote Ampel ignoriert hat. Der Fahrer hat zu allem Überfluss noch Fahrerflucht begangen. Scheißmörder nenn ich solche Leute. Weiß dann halt nur nicht, wie ich die Leute nennen soll, die hier nachts um zwei mit 200 oder was durch ne geschlossene Ortschaft brettern; nichtmal ne Route Nationale ist das hier. Und es hat Seitenstraßen noch und nöcher. Das ist wie darum zu betteln, dass sowas nochmal passiert.

4.4.06, 22:13 Uhr

Der Novelle Zweiter Teil



Wenn der Hähne Frühlingsregen
Über alle schwebend sinkt,
Wenn des Spenders grüner Segen
Allen Erdgebornen blinkt,


fällt mir auf, dass ich noch gar nicht von den weiteren Vorkommnissen im Fall Schaumseifenspender erzählte habe. Der war ja dank meines amateurhaften Eingreifens eher zum Spermaspender mutiert. Ich hatte dann irgendwann die geniale Idee, dass ich den kleinen Rest der grünen Originalfüllung, den ich ja in meiner Ungeduld auf meinen tollen eigenen Schaum kurzerhand ausgeleert habe. Denn mein Gedanke war jetzt, dass das Zeug ja eventuell nen Schaumwunderstoff enthalten könnte, wo es ja spezielle Schaumseifenseife ist. Oder zumindest die Konsistenz ein wenig in Richtung Original verschiebt. Und wenn nicht, naja, dann nicht, dann bin ich immerhin diesen gammeligen Rest los. Und am Geruch war ja wie gesagt eh nicht mehr viel zu verhunzen, was riskier ich also? Tja, was soll ich sagen, ich hatte die Heimtücke der höheren Seifenchemie unterschätzt.

Eine Portion Handseife nach ihrer vorletzten Konsistenzänderung... Jaja, doch klar ist das Seife... Hey! Wenn ich's dir doch sage... Doch! Jetzt guck halt nicht so angewidert!Was vorher einen dünnflüssigen Schleim abgegeben hatte, hat eine Nacht nach meiner Mischungs-Aktion kaum noch irgendwas abgegeben und wenn, dann war es ein unheimlich zähflüssiger Rotz. Ja, man kann es nicht anders sagen, die Konsistenz war die von allerfeinstem Nasenschleim. Klebrig, formbeständig, fädenziehend. Es war widerwärtig. Und immer ein Kampf, was von dem zähen Zeug durch die Mechanik zu pressen. Erstmal hab ich mich da dann nicht mehr drangetraut. Wenn man einmal erlebt hat, wie aus der Mischung von dünnflüssiger Seife mit noch dünnflüssigerer Seife so eine Ausgeburt der Konsistenzhölle wird, da will man einfach nicht mehr. Aber irgendwann hab ich dann einfach aus purer Verzweiflung noch etwas Wasser nachgekippt. Hat sich kaum vermischt, der Mist. Aber was hatte ich zu verlieren. Hat natürlich auch nichts getan.

Dann bin ich nach Deutschland gefahren, wo ich nicht das richtige Tensid bei der Hobbythek gefunden habe leider und als ich enttäuscht wiederkam... quoll plötzlich der schönste, feinste und weißeste Schaum aus meinem Spender. Reingeguckt: Da war eine klare Flüssigkeit drin, die von der Konsistenz her sehr an das ursprüngliche Zeug in grün erinnerte. Ich natürlich sofort meine Oma gefragt, ob sie da ne Nachfüllpackung gefunden, gekauft und benutzt hätte. Sie wusste aber nicht, wovon ich sprach und wehrte sich auch nach umfangreichen Erklärungen vehement. Ich stehe jetzt also mit meinem tollen Schaum vor einem Rätsel und habe schon ein bisschen Angst, da der bald schon wieder alle sein wird (habe den Artikel hier lange geschoben) und ich dann nicht ganz weiß, was ich tun soll... Ich habe jedenfalls neuen Respekt vor den Herstellern von Flüssigseife erhalten. Wer hätte gedacht, was für hochkomplexe Zusammenhänge es da gibt!

2.4.06, 16:34 Uhr

Geburtstag

Seit gestern Nacht um 12 Uhr bin ich offiziell 24. Macht es mir nicht nach, man fühlt sich furchtbar alt! Wie auch immer, jedenfalls war ich glücklicherweise kein bisschen einsam, obwohl ich ganz allein war. Dani hatte schon angekündigt, mich um Punkt zwölf anzurufen, mein Schulfreund Bengt hatte schon vor zwölf via Skype angerufen, allerdings artigerweise ohne zu gratulieren. Um zwölf hat dann erstmal noch keiner irgendwas gesagt, aber um halb 0:02 Uhr ging das dann los, erst hat Florian mir per ICQ ein Ständchen „gesungen”, quasi Sekunden später rief Dani dann an und tat das gleiche mit ihrer Mutter zusammen „in echt”. Im Verlauf des Telefonats wurde auch Bengt, der immer noch via Skype verbunden war, gewahr, dass es schon nach zwölf war und gratulierte mir auch. Außerdem hab ich mich an einer lustigen Konferenzschaltung versucht, indem ich das Telefon auf laut gestellt und an mein iBook gehalten habe. Schließlich hat dann ein paar Minuten später auch noch Stefan aus Bielefeld gratuliert und so wirkte es, als wär ich umgeben von Leuten, obwohl eigentlich keiner da war. Lustig :)

Heute zu normalen Zeiten folgten dann noch andere nach und ich war mit meiner Oma beim Chinesen essen. Da gab es ganz leckere Nems, das sind kleine Frühlingsrollen, die man in ein Blatt Minze und Salat wickelt und in eine Soße taucht. Köstliche Dinger! Danach habe ich noch Ente gegessen, die auch ganz ok war, nachdem ich mich an den grünlich-blauen Glanz auf dem Fleisch gewöhnt hatte. Waren sicher die Gewürze... es müssen die Gewürze gewesen sein! Zum Chinesen und zurück sind wir gemütlich spaziert, weil das Wetter so ähnlich wie gestern war: Vormittags Weltuntergang, ab Mittag strahlend blauer Himmel. Es war wirklich schön, weil sich so eine Gelegenheit ergab, mal wieder länger mit meiner Oma zu reden, ohne dass es so aufgezwungen wirkt wie wenn man sich ins Wohnzimmer pflanzt und nix zu sagen hat.

Geschenke gab es eher nicht, von meiner Familie hier hab ich das auch erst nächste Woche erwartet, wenn wir da unsere Feier machen und andere Leute haben schon nachgefragt, ob denn ihr Päckchen oder ihre Karte schon angekommen seien. Leider nicht, nix gekriegt! Langsame Post mal wieder. Ein Lichtblick war allerdings, dass sich Dani bei dem Geburtstagskalender grob verrechnet hat und ich so gestern Nacht noch gleich drei Päckchen aufrupfen konnte :D Und trotzdem noch mein reguläres eines Päckchen für heute hatte. Was für ein Fest!

Nahaufnahme meines neuen Minigewürzspenders. Ich hatte noch ein deutlich besseres Bild, aber das hat iPhoto gelöscht(!), als meine Platte kurz voll war. Ich will von diesem Programm weg, es ist des Teufels!In dem war übrigens die Tage ein sehr lustiges Geschenk drin: Ein Miniaturgewürzspender im Schlüsselanhängerformat mit Salz, Pfeffer, Paprika und Curry. Für wenn das Mensaessen mal wieder nicht schmeckt :) Hab mich köstlich amüsiert!

PS: Oh und ich wollte natürlich Danis Bruder (links) nicht aussparen, der zwar nicht beim großen Gemenge mitgemacht hat, aber sich auch noch in der Nacht via Skype gemeldet hat, sobald er zuhause war :)

PPS: Noch etwas, das ich vergessen habe zu erwähnen: Florian hat mir nicht nur per ICQ gratuliert, er hat mir auch eine „E-Card” geschickt. Das war eine Flash-Datei, wo ein Kuchen gezeigt wurde, auf dem erst ein paar, dann immer mehr und mehr Kerzen erschienen, bis plötzlich der ganze Bildschirm Feuer gefangen hat. Ich habe mich köstlich amüsiert, bis plötzlich jemand das Schreien angefangen hat und Sirenenlärm gespielt wurde. Es war irgendwann spät in der Nacht und es war höllisch laut, sodass ich panischst versucht habe, leiser zu drehen. Blöderweise kann das bei meinem RAM-armen iBook locker ne Minute dauern, bis der darauf reagiert. Da wünscht man sich diese netten alten Potis zurück, die sich vor allem durch eine geringe Latenz auszeichnen.

Angelika hat mir am nächsten Tag dann auch noch eine elektronische Karte zukommen lassen, allerdings eine deutlich ruhigere. War eine ganz süße Schaf-Karte zum Selberzusammenpuzzeln.

1.4.06, 20:38 Uhr

Land unter

Der Blick aus meinem Fenster und das Wasser steigt! ;) Wie ich das Bild gemacht habe, verrat ich nicht...Das Wetter heute ist auch irgendwie ein Aprilscherz. Es hat vorhin noch sowas von geschüttet, das entbehrt jeder Beschreibung. Ich dachte echt, wir schwimmen weg hier. Und die armen Leute vor meinem Fenster! Und gewindet hat es auch, als sollte es kein Morgen geben. Dauernd flogen hier irgendwelche Riesenstücke Pappe durch die Gegend. Keine Ahnung, wo die herkamen. Und plötzlich reißt der Himmel auf und es herrscht strahlender Sonnenschein. Es gab sogar kurz einen schwachen Regenbogen. Und ab da war strahlend blauer Himmel, seltenst auch nur eine Wolke.

Ich bin jedenfalls fast froh, dass aus meinen Grillfestplänen nichts geworden ist, sonst wär ich glaub ich tausend Tode gestorben. Ach ja, ich erwähnte es glaub ich noch nicht: Ich hab mit Florian etwas überlegt, was ich an meinem Geburtstag so machen kann. In Torcy sind Feiern jeglicher Art inzwischen völlig verboten, sonst tillt der Hausmeister aus, im anderen Wohnheim in Lognes gibt es zwar einen Saal für feiern und einen Grillplatz. Untersteht beides der Hauschefin, aber der Saal darf nur bis 1 Uhr gemietet werden und auch dann nur ohne Alkoholgenuss. Ja, genau. Und der Grillplatz ist wohl hin, da könnte man höchstens noch ein paar Folienkartoffeln in die Glut schmeißen. Naja, jetzt geh ich wohl mit einer Handvoll Leuten nächsten Freitag inne Kneipe. Morgen sollte eigentlich ein gemütliches Feiern mit Onkel und Tante sein, Onkel muss aber arbeiten, Tante hat überraschend Besuch von einer Freundin, die sich das Datum dafür arbeitsbedingt leider nicht aussuchen konnte. Also wird das wohl auch auf nächste Woche verschoben. Stattdessen lädt meine Oma mich ins Restaurant ein, sodass ich immerhin nicht den ganzen Tag in meiner Bude hocken und Trübsal blasen muss.